Als Susanne Schaper eines Morgens im September 2015 ihr Büro aufschließen wollte, fand sie zwei tote Ratten auf dem Schuhabtreter. Die Linken-Politikerin hatte Warnungen ihrer Genossen, Chemnitz-Sonnenberg sei ein gefährliches Viertel, stets abgetan. In der folgenden Nacht kippte jemand mehrere Haufen Scheiße vor die Tür. Kurz darauf krachte ein faustgroßer Stein gegen das Bürofenster. Daneben gesprüht: ein schwarzes Hakenkreuz. So ging es weiter. Über Wochen. Über Monate. Bis Susanne Schaper im Herbst 2016 ihr Wahlkreisbüro schloss.
Linken-Politikerin Susanne Schaper:Sie werden sie nicht los
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Schaper vor ihrem früheren Wahlkreisbüro. Als ihr der Vermieter im Herbst 2016 kündigte, war sie im ersten Moment erleichtert.
(Foto: Thomas Victor)Steine, tote Ratten, Hakenkreuze: Rechtsextreme attackierten das Büro der Chemnitzer Linken-Politikerin Susanne Schaper, bis der Vermieter ihr kündigte. Die Suche nach neuen Büros begann, doch die Hausbesitzer haben Angst. Eine Geschichte über die Macht von Neonazis - und die Macht dagegenzuhalten.
Von Raphael Thelen, SZ-Magazin
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