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Lindsay Lohan:Bye-bye, Bewährung!

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Sie hat es geschafft: Lindsay Lohan, Königin der Negativ-Schlagzeilen, hat ihre Sozialstunden abgeleistet - und ist erstmals seit sieben Jahren nicht mehr auf Bewährung. Es war ein langer Weg dorthin.

Um was geht's?

Man könnte von einem historischen Tag sprechen. Vielleicht nicht für die ganze Welt, zumal nicht für den Teil, der vorgibt, sich nicht für das Leben verwöhnter Hollywood-Prominenter zu interessieren. Aber für Lindsay Lohan. Die Schauspielerin, die als Kind durch eine handvoll Disney-Komödien berühmt wurde, als Erwachsene aber mehr durch ihre Drogensucht auffiel, hat an diesem Donnerstag ihre Sozialstunden hinter sich gebracht. Sie ist damit zum ersten Mal seit fast sieben Jahren nicht mehr auf Bewährung. Das ergeben Berechnungen des US-Klatschportals TMZ.

Warum interessiert uns das?

"Lindsay Lohan hat geschafft, was niemand für möglich gehalten hätte und hat ihren Sozialdienst abgeleistet", heißt es bei TMZ. Tatsächlich hat sich die 28-Jährige eine ganze Menge Zeit gelassen, ihren Bewährungsauflagen nachzukommen:

2012 war sie mit ihrem Porsche in Kalifornien in einen Lastwagen gekracht. Ihre Aussage, sie habe nicht selbst am Steuer gesessen, stellte sich bei den Ermittlungen als falsch heraus. 2013 wurde sie deshalb zu 240 Stunden Sozialarbeit, 90 Tagen Drogenentzug und 18 Monaten psychiatrischer Behandlung verurteilt. Im Februar 2015 kamen weitere 125 Sozialstunden dazu, weil das Gericht Zweifel anmeldete, dass Lohan ihre Auflagen wirklich eingehalten hatte.

Bei einem Gerichtstermin Anfang Mai stellten die Staatsanwälte fest, dass Lohan von den 125 Stunden bei den Community Service Volunteers in London gerade einmal neun Stunden und 45 Minuten abgeleistet hatte. Ihre Anwältin begründete das mangelnde Engagement mit dem Umzug der sozialen Einrichtung. Ein Anfahrtsweg von anderthalb Stunden durch die britische Hauptstadt? Ist eben nicht für jedermann zu bewältigen.

Die Richter wurden daraufhin deutlicher: Wenn Lohan ihren Pflichten nicht bis zum 28. Mai nachkomme, drohe ihr eine Gefängnisstrafe. Eigentlich nichts, was die 28-Jährige hätte beeindrucken dürfen: Zweimal saß sie bereits im Knast, weil sie unter Drogeneinfluss Auto gefahren war. Trotzdem scheint die Drohung gefruchtet zu haben. In New York legte Lohan in den vergangenen Wochen eine Art sozialen Endspurt ein und arbeitete bis zu acht Stunden täglich in einer Wohltätigkeitseinrichtung für benachteiligte Frauen und deren Kinder.

Festgehalten wurden die Strapazen in einer ganzen Reihe von Instagram-Fotos:

Wieso ist das alles nicht weiter verwunderlich?

Frei, freier, Lindsay Lohan - ein Status, der zum aktuellen Imagewandel der 28-Jährigen passt. Vom gefallenen Kinderstar zur ernsthaften Schauspielerin - diesen Weg hat sie schon mehrmals eingeschlagen und dann nach kurzem nicht nachdenken wieder verworfen. Zweifelhafte Unterstützung wurde ihr im vergangenen Jahr durch US-Talkmasterin Oprah Winfrey zuteil, die ihr nicht nur ein Selbsthilfebuch sondern auch eine eigene Reality-Sendung schenkte. Die Handlung: Selbstzerstörerisches Hollywood-Mädchen auf dem Weg aus der Drogensucht.

Was noch besser gegen die schlechten Hollywood-Gewohnheiten geholfen haben dürfte: 2014 zog Lohan nach London, wo sie für drei Monate achtmal die Woche in einem Theaterstück auf der Bühne stand. In diese Richtung soll es nun weitergehen. In eine andere nicht: Nach Los Angeles will Lohan nach eigenem Bekunden "nie wieder" zurückkehren.

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Sz.de/feko
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