Süddeutsche Zeitung

Leute des Tages:80 ist bloß viermal 20

Fritz Wepper mag französische Zahlen, in England kehrt eine Katze nach 17 Jahren zu ihrer Besitzerin zurück und Bodo Ramelow übertrumpft Reiner Haseloff.

Bodo Ramelow, 65, Ministerpräsidentenkonferenzteilnehmer, hat im föderalen Wettbewerb seinen Kollegen aus Sachsen-Anhalt übertrumpft. Nachdem Reiner Haseloff vergangenen Donnerstag ein einzelnes Ä twitterte und damit etwa 15 600 Likes einheimste, hat Ramelow in der Nacht von Montag auf Dienstag eine Aneinanderreihung von 279 Äs in die Welt hinausgeschickt. Während sich Haseloffs Original durch radikalen Reduktionismus auszeichnete, nimmt Ramelows adaptiertes Kunstwerk fast den maximal verfügbaren Raum ein. 280 Zeichen sind auf Twitter möglich. Ergebnis bis Dienstnachmittag: 15 700 Likes.

Alexandra Maria Lara, 42, Schauspielerin, hängt auch in Zeiten von Streaming und Serien am Kino. "Das Schöne an einer Serie ist, dass du viel mehr Zeit hast, in eine Figur einzutauchen", sagte Lara der Berliner Morgenpost. "Aber für mich wird Kino immer die große Liebe bleiben. Dieses Gefühl, im Saal zu sitzen und das Licht geht aus, das ist durch nichts zu ersetzen."

Fritz Wepper, 79, Schauspieler, mag die französische Art zu zählen. Das, was vielen Schülerinnen und Schülern Probleme bereitet, helfe ihm, zu akzeptieren, dass er im August 80 Jahre alt werde. Mit der Zahl könne er "nicht so gut umgehen", die französische Version sei besser. "Quatre-vingts, das heißt so viel wie viermal 20". Bei dem runden Geburtstag sei eigentlich ein Fest angesagt. "Aber die Frage ist, ob der Großmeister Corona das auch zulässt."

Leigh Bateman, englische Katzenbesitzerin, hat ihr verschollen geglaubtes Haustier nach 17 Jahren zurückbekommen. Kater Jess war im Mai 2007 in der Stadt Ryde auf der Isle of Wight verschwunden. "Wir dachten, er wäre für immer verloren", sagte Bateman der britischen Nachrichtenagentur PA. Doch der Kater brachte die Zeit sinnvoll rum. Er ließ sich in einer nahe gelegenen Wohnanlage für behinderte Menschen nieder und wurde dort als "Tibby" bekannt. Als er Alterserscheinungen zeigte, beschlossen die Mitarbeiter der Einrichtung jedoch, ihm ein neues Zuhause zu suchen. Dabei stellte sich heraus, dass er einen Mikrochip trug, und die ursprüngliche Halterin konnte ausfindig gemacht werden. "Wir wollen uns bedanken bei Jess, dass er so viele Jahre ein Lächeln auf das Gesicht unserer Bewohner und Mitarbeiter gezaubert hat", sagte ein Sprecher der Wohnanlage.

Meghan, 39, geflüchtete Herzogin, hat nun definitiv am 19. Mai Hochzeitstag. In einem aufsehenerregenden Interview mit der US-Moderatorin Oprah Winfrey hatte sie behauptet, dass sie und Prinz Harry sich im Jahr 2018 heimlich bereits drei Tage zuvor das Ja-Wort gegeben hätten. Dabei seien nur sie beide und der Erzbischof von Canterbury anwesend gewesen. "Dieses Spektakel, das ist für die Welt. Aber wir wollen unseren Bund nur für uns allein", hatte Meghan gesagt. Jetzt stellte ein Sprecher des Paares klar: Die Zeremonie am 16. Mai sei nur ein "persönliches Gelübde" gewesen, die "offizielle/legale Hochzeit" habe am 19. Mai stattgefunden.

Harry, 36, geflüchteter Prinz, hat einen neuen Job. Für die US-amerikanische Coaching-Firma "Better Up" soll Harry künftig als Chief Impact Officer fungieren, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Damit löst der Prinz seine Ankündigung ein, eigenes Geld verdienen und auf Zuwendungen des Palastes verzichten zu wollen. Wie viel Honorar Harry bekommt, verrät das Unternehmen nicht. Seine Aufgaben beschreibt der neue Mitarbeiter auf der Unternehmensseite wie folgt: "Aufmerksamkeit für mentale Fitness erzeugen", "Ausweitung der globalen Community", "Leiten der sozialen Mission und Wirkung" sowie die "Beeinflussung der Vision" des Unternehmens. Klingt ganz so, als sei der Prinz künftig Chef von allem.

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