Es sei für alle ein "bewegender Moment" gewesen, sagte der Generalsekretär der Dalí-Stiftung Lluis Peñuelas Reixach. 28 Jahre nach seinem Tod ist der Sarg des weltberühmten spanischen Malers Salvador Dalí in der Nacht von Donnerstag auf Freitag geöffnet worden. Wie die Dalí-Stiftung am Freitag in der spanischen Stadt Figueras mitteilte, stand das Schnurrbart-Haar bei der Öffnung des Sarges wie von Dalí gewünscht auf "zehn Uhr zehn". Dalí's Schnurrbart ist mindestens so berühmt wie sein Träger. Hochgestreckt wie die Fühler eines Insekts, so trug der Maler seinen Bart zu Lebzeiten bevorzugt.
Dalís Leichnam war nach dem Tod des 84-Jährigen in Januar 1989 einbalsamiert worden. Im Juni dieses Jahres hatte ein Gericht in Madrid angeordnet, die Leiche Dalís für einen Vaterschaftstest zu exhumieren. Hintergrund ist die Klage einer 61-jährigen Frau aus Girona, die behauptet, ihre Mutter habe in den fünfziger Jahren eine Affäre mit dem Künstler gehabt. Sollte sie recht haben, könnte ihr ein Teil des Erbes zufallen.
Aber sie würde auch einen Mythos der Kunstgeschichte zertrümmern. Nämlich die Geschichte der lebenslangen Obsession des Malers mit seiner Muse und Ehefrau Gala. Zudem hatte Dalí selbst häufig betont, dass er eigentlich impotent und sexuell unerfahren sei.
