Leichenteilfund in Park in Montréal:Polizei identifiziert Kopf des getöteten Chinesen

Einzelne Körperteile verschickte der mutmaßliche Mörder per Post, den Torso seines Opfers steckte er in einen Koffer. Der Kopf des jungen Chinesen, der Ende Mai von einem kanadischen Pornodarsteller und Prostituierten ermordet worden sein soll, blieb jedoch verschwunden. Bis jetzt.

Die ersten Leichenteile tauchten Ende Mai auf. Päckchen, die an Parteien in Kanadas Hauptstadt Ottawa und zwei Schulen in Vancouver geschickt wurden, enthielten die abgetrennten Körperteile eines Mannes. Wie sich später herausstellte, handelt es sich bei dem Opfer um einen chinesischen Studenten. Der mutmaßliche Mörder: ein kanadischer Pornodarsteller und Prostituierter.

Leichenteilfund in Park in Montréal: Am Sonntag entdeckte die kanadische Polizei in einem Park in Montréal einen abgetrennten Kopf. Jetzt konnten die Ermittler das Leichenteil zuordnen.

Am Sonntag entdeckte die kanadische Polizei in einem Park in Montréal einen abgetrennten Kopf. Jetzt konnten die Ermittler das Leichenteil zuordnen.

(Foto: AP)

Hinter einem Haus in Montréal, in dem der 29-Jährige ein Appartement bewohnte, wurde kurz nach dem Auftauchen der gruseligen Postsendungen in einem Koffer der Torso des Getöteten gefunden. Der Kopf des jungen Mannes blieb jedoch unauffindbar. Bis zur vergangenen Woche: Am Sonntag wurde in einem Park in Montréal ein abgetrennter Kopf gefunden. Diesen konnte die kanadische Polizei durch forensische Untersuchungen eindeutig dem ermordeten Chinesen zuordnen, wie sie jetzt bekanntgab.

Keine Angaben wollte ein Polizeisprecher dazu machen, welche Hinweise die Ermittler zu dem kleinen See in dem Park geführt hatten, wo das letzte Leichenteil am Wochenende gefunden worden waren. Der Kopf habe "einige Zeit" in dem Park gelegen, hieß es weiter. Angesichts des laufenden Strafverfahrens und aus Rücksicht auf die Angehörigen wurden jedoch keine näheren Angaben gemacht. Wichtig sei, dass die Ermittlungen mit dem Fund des bis dato fehlenden Körperteils nun fortgesetzt werden könnten.

Der Pornodarsteller wird verdächtigt, den Chinesen, mit dem er eine Liebesbeziehung geführt haben soll, Ende Mai in Montréal mit einem Eispickel getötet und die Leiche zerstückelt zu haben. Zudem soll er die Tat gefilmt und das Video ins Internet gestellt haben. Der 29-Jährige befand sich zunächst auf der Flucht, konnte aber schließlich nach einem Zeugenhinweis in Berlin verhaftet und von Deutschland an Kanada ausgeliefert werden. Er plädiert auf nicht schuldig.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: