Leichenfunde auf Long Island:Mörderische Spuren im Sand

Elf Leichen hat die Polizei in den Dünen und Marschen von Long Island ausgegraben. Mit dem jüngsten Fund schließt sich der Kreis zum Anfang der makabren Serie, die der Sommeridylle ihre Unschuld raubte. Noch immer gibt es keinen Hinweis auf den Killer - oder waren es gar mehrere Täter?

der mysteriösen Fälle.

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Elf Leichen hat die Polizei in den Dünen und Marschen von Long Island ausgegraben. Mit dem jüngsten Fund schließt sich der Kreis zum Anfang der makabren Serie, die der Sommeridylle ihre Unschuld raubte. Noch immer gibt es keinen Hinweis auf den Killer - oder waren es gar mehrere Täter? Die Chronologie des mysteriösen Falls.

Seit einem Jahr sucht New York den Serienmörder: Er soll elf Menschen auf dem Gewissen haben. Die Leichen, manche in Sackleinen verpackt, andere zerstückelt, barg die Polizei am Strand von Long Island, gerade eine Autostunde von Manhattan entfernt.

Shannan Gilbert

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Shannen Gilbert brachte die Polizei auf die Spur des mutmaßlichen Serienmörders: Der Vermisstenfall der 24-Jährigen löste eine großangelegte Suchaktion aus, bei der die Leichen nach und nach entdeckt wurden. In der vergangenen Woche wurden dann ihre menschliche Überreste geborgen.

Knochen, die vor einer Woche in einem Sumpfgebiet in Long Island entdeckt wurden, seien die Überreste der seit 2010 vermissten Frau, teilten die Ermittler am Wochenende mit. Sie wurde zuletzt am 1. Mai 2010 gesehen, in Oak Beach, einer gehobenen Rentnersiedlung auf Long Island.

Um fünf Uhr hämmerte sie damals an eine Haustür und rief "Helfen Sie mir!" und "Sie wollen mich umbringen". Der Bewohner alarmierte die Polizei, die Frau verschwand. 

Suffolk County Police image shows the locations where eight of 10 bodies were found near Gilgo Beach since December 2010

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Im Dezember vergangenen Jahres war das erste Opfer des oder der Mörder entdeckt worden. Ein Ermittler kommt zu dem Urteil, dass die Gegend schon lange einem oder mehreren Kriminellen als Leichenablageplatz dient: "Es ist offensichtlich, dass das Gebiet rund um den Gilgo Beach seit einiger Zeit dazu genutzt wird, menschliche Überreste loszuwerden", sagte der Staatsanwalt des Landkreises Suffolk, Thomas Spota.

Suffolk County Police handout image shows sketches of an unidentified woman, whose body was one of 10 bodies found near Gilgo Beach since December 2010

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Drei Opfer, darunter die hier abgebildete Frau, ein Mann asiatischer Abstammung in Frauenkleidern und ein kleines Mädchen von höchstens zwei Jahren sind bis heute nicht identifiziert.

In der US-Presse wurde die Mordserie dem "Craigslist Ripper" zugeschrieben, der bereits seit 1996 sein Unwesen treiben soll. Die Bezeichnung rührt daher, dass mehrere Opfer ihre Dienste als Prostituierte auf der Internetseite Craigslist anboten. Ob es sich tatsächlich um nur einen Täter handelt - wie auch die anderen Bezeichnungen "Long Island Ripper" und "Long Island Killer - nahelegen, ist aber ungeklärt.

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Deswegen ist auch ein Streit zwischen Polizei und Justiz entbrannt, wie die New York Post berichtet. Staatsanwalt Spota glaubt, dass bis zu drei Männer die grausamen Taten begangen haben. "Die Fakten sprechen gegen eine Ein-Täter-Theorie", wurde Spota zitiert. Der zuständige Polizeikommissar Richard Dormer dagegen sucht weiterhin nur einen Mörder.

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Mary Gilbert, die Mutter der getöteten Shannen Gilbert, trauerte am 13. Dezember öffentlich um ihre Tochter. Auch andere Menschen zündeten Kerzen an und gedachten der Opfer - ein Jahr, nachdem die Polizei den ersten grausigen Fund machte.

Wie Shannen Gilbert zu Tode kam, ist weiterhin ungeklärt. Die jetzt identifizierte Frau könnte nach Ansicht des örtlichen Polizeichefs möglicherweise ertrunken und damit kein Opfer des unbekannten Täters sein. Ein Obduktionsergebnis steht noch aus.

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Trotz des massiven Personalaufgebots bei dieser größten Fahndungsaktion in der Geschichte von Long Island - stellenweise waren 150 Polizisten im Einsatz - sind die Ermittler dem Täter nicht nähergekommen. Das Sommerparadies, in dem die Reichen New Yorks residieren und das Schauplatz des "Großen Gatsby" von F. Scott Fitzgerald war, hat seine Unschuld verloren.

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Was bleibt, sind die kalten Zahlen und die Ungewissheit; die verwesten und teilweise zerstückelten Leichen von elf Opfern, Todeszeitpunkte, die sich über fast zwanzig Jahre verteilen. Mehr als 1200 Hinweise aus der Bevölkerung und ein Kopfgeld von 25.000 Dollar für den Mörder brachten bisher kein Ergebnis - die Polizei steht vor einem makabren Rätsel.

© sueddeutsche.de/dpa/dapd/grc/jobr
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