Hille:Staatsanwaltschaft erhebt Anklage wegen Dreifachmordes

Mordfall in Hille: Die Spurensicherung ermittelt auf einem Gehöft in Hille, auf dem drei Leichen gefunden wurden.

Anfang März findet die Polizei in Hille zunächst die Leiche eines 30-Jährigen. (Archivbild vom 9.3.2018)

(Foto: dpa)
  • Auf zwei Höfen im ostwestfälischen Hille findet die Polizei im März drei Leichen.
  • Verdächtigt wird ein 51-jähriger ehemaliger Fremdenlegionär aus der Nachbarschaft.
  • Einen der Morde gibt er zu, zu beiden anderen schweigt der mutmaßliche Täter.

Mitte März findet die Polizei im ostwestfälischen Hille bei Minden auf einem Gehöft drei Leichen. Die Überreste weisen deutliche Spuren von Gewalt auf. Tatverdächtig ist von Beginn der Ermittlungen an der 51-jährige Jörg W., der nebenan wohnte. Inzwischen hat die Staatsanwaltschaft gegen ihn Anklage wegen Dreifachmords erhoben.

Auch ein mutmaßlicher 24-jähriger Komplize ist angeklagt. Dem Zeitsoldaten werde vorgeworfen, an zwei Morden beteiligt gewesen zu sein, sagte der Sprecher des zuständigen Landgerichts in Bielefeld. Er soll zeitweise bei W. und dessen Ehefrau in Hille gelebt haben.

Konten der Opfer leergeräumt

Im Sommer des vergangenen Jahres sollen die beiden Angeklagten ihr erstes Opfer getötet haben: den 71-jährigen Nachbarn von Jörg W. Kurze Zeit später sollen sie einen 65-Jährigen getötet haben, der als Hilfsarbeiter bei W. gelebt und gearbeitet hatte. Die beiden Toten fand die Polizei im Waldboden vergraben auf dem Grundstück des 51-Jährigen.

Der letzte Mord wird W. alleine zur Last gelegt. Bei dem Opfer handelt es sich um einen 30-Jährigen aus dem niedersächsischen Stadthagen, auch er soll auf einem Hof in Hille gearbeitet haben.

Jörg W. hatte bei einer Befragung eingeräumt, den Mann mit einem Hammer erschlagen zu haben. Zu den Funden der beiden weiteren Leichen äußerte er sich nicht. Als Motiv geht die Staatsanwaltschaft von Habgier aus. Bei den Ermittlungen stellte die Polizei fest, dass die Konten der Getöteten leer geräumt waren. W. war bislang weder vorbestraft noch als gewalttätig in Erscheinung getreten. Lässt das Gericht die Anklage zu, soll der Prozess am 3. September 2018 beginnen.

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