Der Hintergrund des rätselhaften Leichenfunds in Berlin-Köpenick ist geklärt: Die sechsköpfige Familie ist durch einen Unfall und nicht durch ein Gewaltverbrechen ums Leben gekommen. Die Mutter, ihre vier kleinen Kinder und ihr Lebensgefährte seien durch eine Vergiftung mit Kohlenmonoxid gestorben, teilte die Staatsanwaltschaft am Dienstag mit. Dies hätten die Obduktionen ergeben.
Am Montagnachmittag hatte die Feuerwehr die sechs Toten entdeckt - seitdem war über die Hintergründe des tragischen Funds spekuliert worden. Die Berliner Zeitung hatte berichtet, es handele sich um eine Beziehungstat. Der 40-jährige Mann habe erst seine 27-jährige Lebensgefährtin und die Kinder mit Medikamenten umgebracht und sich anschließende selbst getötet.
Die Polizei konnte ein Familiendrama nicht auschließen, hatte aber stets erklärt, man wolle sich an Spekulationen nicht beteiligen. Aussagen zur Todesursache seien erst nach der Obduktion möglich.
Am frühen Montagnachmittag waren die Beamten in die Puchanstraße im Berliner Stadtteil Köpenick gerufen worden: "Ein Angehöriger hatte sich Sorgen gemacht", berichtete ein Polizeisprecher. Daraufhin seien Beamte zu dem hellen, viergeschossigen Mehrfamilienhaus im Südosten der Stadt gefahren und hätten an der Wohnungstür geklingelt. Geöffnet habe ihnen niemand. Um kurz nach 14 Uhr rückte dann die Feuerwehr mit Spezialgerät an, um die Tür aufzubrechen.
In der Wohnung machten Feuerwehr und Polizei anschließend die grausige Entdeckung: Die Kinder wurden nur ein, vier, fünf und sechs Jahre alt.