Legalisierung von Marihuana:Grüner Rausch

Mit "Pot-Partys" ist der US-Bundesstaat Colorado in das neue Jahr gestartet. Seit 1. Januar sind Verkauf und Konsum von Marihuana offiziell erlaubt. Seither sind viele vom Rausch erfasst worden - entweder durch die Droge selbst oder durch ihren Verkauf.

Mit "Pot-Partys" ist der US-Bundesstaat Colorado in das neue Jahr gestartet. Seit 1. Januar sind Verkauf und Konsum von Marihuana offiziell erlaubt. Seither sind viele vom Rausch erfasst worden - entweder durch die Droge selbst oder durch ihren Verkauf. Das Geschäft brummt: Schon um acht Uhr morgens stehen Kiffer Schlange vor dem "Cannabis-Club" in Breckenridge, Colorado. Nach der Neuregelung dürfen sich die Einwohner des Bundesstaates pro Kauf mit einer Unze (28 Gramm) Marihuana eindecken.

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(Foto: REUTERS)

348 Lizenzen zum Verkauf von Marihuana haben die Behörden amerikanischen Medienberichten zufolge schon vergeben. Der Bundesstaat Washington will dem Beispiel von Colorado bald folgen, bereits 3746 Anträge liegen dort vor. Das Lizenzsystem orientiert sich an den Regeln für den Verkauf von Alkohol.

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(Foto: Rick Wilking/Reuters)

Die Verkäufer und Konsumenten von Cannabis fühlen sich als Pioniere einer neuen Drogenkultur. Gewinner der Legalisierung sind aber vor allem die an der Produktion und Vermarktung beteiligten Unternehmen: Den mit fast 70 Prozent größten Gewinnsprung verzeichnete das Unternehmen MediSwipe, das Zahlungssysteme für die Medizinbranche anbietet. Die Aktie stieg auf 0,19 Dollar (knapp 0,14 Euro). Die Papiere des Unternehmens GreenGro Technologies, das Utensilien wie etwa spezielle Lampen zum Anbau von Cannabis anbietet, stiegen um mehr als 50 Prozent auf knapp 0,07 Dollar.

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(Foto: dpa)

Spezialisierte Unternehmen wie das "Denver Discreet Dispensary" züchten die Pflanzen nicht wie in Deutschland heimlich in Hinterhöfen, sondern ganz professionell. Sie werden zum Beispiel mit buntem Licht bestrahlt, damit sie schneller wachsen.

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Bei der Ernte werden die einzelnen Teile der Pflanze voneinander getrennt und gesammelt. Vor allem die Knospen sind wertvoll und werden direkt an die Verkaufsstellen geliefert.

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Für den ersten legalen Verkauf am 1. Januar haben die lizensierten Shops einen üppigen Vorrat angelegt. Viele von ihnen hatten zuvor schon Gras auf Rezept angeboten, was in dem Bundesstaat seit drei Jahren legal ist. Colorado ist jedoch der erste US-Staat, der den Verkauf nun auch zu nicht-medizinischen Zwecken freigegeben hat.

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Der 1. Januar 2014, seit dem solche kleinen Döschen mit Cannabis legal verkauft werden dürfen, heißt in Colorado nun "Grüner Mittwoch".

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Sonst rufen solche Begeisterungswellen höchstens die neuesten Produkte von Apple oder Konzertkarten von Rammstein hervor: Kiffer haben sich im Morgengrauen vor die Shops gestellt, um möglichst als Erste in den Genuss der legalisierten Droge zu kommen.

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Das sah vielerorts dann so aus.

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(Foto: AP)

Eigentlich ist das Kiffen in der Öffentlichkeit weiterhin verboten, aber den Gästen der "Pot-Partys" in der Silvesternacht war das herzlich egal. Die Legalisierung von Cannabis wurde oft mit dem Ende der Prohibition in den 1930er Jahren verglichen - daher feierten viele im Stil von damals mit Federboas, Stirnbändern und Knickerbockern. Und Bong natürlich.

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