Lebensmittelindustrie:Niederländische Behörden rufen 50.000 Tonnen Fleisch zurück

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Woher es kommt, ist unklar - und eine Vermischung mit nicht-deklariertem Pferdefleisch möglich: In den Niederlanden ist tonnenweise Fleisch vom Markt zurückgerufen worden. Auch Deutschland könnte wieder betroffen sein.

Die niederländischen Behörden haben etwa 50.000 Tonnen Fleisch aus mehreren europäischen Ländern vom Markt zurückgerufen. Auch Deutschland könnte betroffen sein. Das Fleisch sei möglicherweise mit nicht-deklariertem Pferdefleisch vermischt, erklärte die Kontrollbehörde für Nahrungsmittel in Utrecht. Die Herkunft des Fleisches sei unklar, es gebe aber zur Zeit keine konkreten Hinweise auf Gefahren für Menschen.

Lebensmittelkontrolleure hatten bei einer Überprüfung der beiden Firmen Wiljo Import en Export B.V. und Vleesgroothandel Willy Selten keine Papiere gefunden, aus denen die exakte Herkunft des von ihnen verarbeiteten Fleisches hervorging, berichtet die britische BBC.

130 Zwischenhändler in den Niederlanden müssen nun die Ware aufspüren. Auch 370 Betriebe in verschiedenen europäischen Ländern, darunter Deutschland, Frankreich und Spanien hatten Ware von den Großhändlern gekauft. Sie seien informiert worden, teilte die Behörde mit. Konkrete Hinweise darauf, ob und wo das Fleisch auch in Deutschland auf den Markt gekommen ist, gibt es jedoch noch nicht. Ein Sprecher des Verbraucherschutzministeriums in Berlin sagte, sobald solche Erkenntnisse vorlägen, müssten die Lieferungen aus dem Handel genommen werden.

Nach inoffiziellen Angaben ist davon auszugehen, dass das Fleisch auch in Deutschland auf den Markt gekommen ist, berichtet die Nachrichtenagentur dpa. Demnach sind die Bundesrepublik, ebenso wie Portugal und Frankreich, besonders betroffen. Die Ware sei möglicherweise schon seit 2011 ausgeliefert worden.

Wahrscheinlich ist ein Teil des Fleisches bereits konsumiert worden, erklärte ein Sprecher der niederländischen Behörde. "Aber viel wurde auch in Tiefkühlmahlzeiten verarbeitet, und Frikadellen oder Hamburger sind sehr lange haltbar." Für Verbraucher bestehe zwar keine Gefahr, allerdings könne nicht ausgeschlossen werden, dass auch sie aufgefordert würden, Produkte zurückzugeben oder zu vernichten.

Im Februar waren in Deutschland Fertigprodukte aufgetaucht, die Pferdefleisch enthielten, obwohl dies auf der Packung nicht deklariert war. Zahlreiche Produkte wurden im Zuge des Skandals, der sich auch auf weitere europäische Länder ausbreitete, aus dem Handel zurückgenommen.

© Süddeutsche.de/dpa/feko - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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