Lebensmittel:Polizei in China hebt Quallen-Fälscherring aus

In Salz eingelegt, getrocknet, mariniert: in China gibt es viele Zubereitungsarten für Quallen (Symbolbild eines Exemplars im Bosporus in Istanbul). (Foto: AFP)

Chinesen peppen ihren Salat gerne mit Quallen-Streifen auf. Fälscher haben im Osten des Landes zehn Tonnen Kunst-Glibber verkauft - der obendrein aluminiumhaltig ist.

Quallen sind in China eine Delikatesse, die nicht nur Feinschmeckern vorbehalten bleibt. Beim Reinbeißen sollen die Meerestiere außen glibberig und innen knackig sein, ansonsten aber keinen prickelnden Eigengeschmack haben (wie hier von einer Deutschlandradio-Reporterin beschrieben).

Nun hat die Polizei in China einen Ring von Nahrungsmittelnfälschern ausgehoben, der die Quallenliebe seiner Landsleute ausnutzte. Sie hätten zehn Tonnen chemisch hergestellte Kunstquallen auf Lebensmittelmärkten in Umlauf gebracht, teilte die Polizei in Houzhou über das soziale Netzwerk WeChat mit. Bei einer Razzia in den Provinzen Zhejiang und Jiangsu im Osten des Landes wurden sechs Verdächtige festgenommen, berichtete die Polizei nach Angaben der singapurischen Zeitung The Straits Times. Dabei sei eine Tonne des glibbrigen Materials sichergestellt worden.

Die unter anderem aus Natriumsalz und Kalziumchlorid hergestellten, geleeartigen Pseudo-Meerestiere enthielten acht Mal mehr Aluminium als in China erlaubt sei, berichtete die britische BBC. Lebensmittelexperten zufolge könnten größere Mengen Aluminium Knochen- und Nervenschäden hervorrufen und seien insbesondere für Schwangere, Kinder und alte Menschen gefährlich.

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