Süddeutsche Zeitung

Lauenburg in Schleswig-Holstein:Polizei prüft nach Leichenfund Verbindung zu vermisster Familie

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Toter in der Elbe

Im Fall der verschwundenen Familie aus Niedersachsen untersucht die Polizei einen möglichen Zusammenhang mit einer im schleswig-holsteinischen Lauenburg aus der Elbe geborgenen männlichen Leiche.

"Derzeit sprechen einige Indizien dafür, dass es sich bei dem Verstorbenen um den 41-Jährigen aus Drage handelt", teilte Polizeisprecher Jan Krüger mit. "Eine eindeutige Identifizierung ist erst im Rahmen einer Obduktion möglich", betonte er.

"Hinweise auf ein Fremdverschulden gibt es nach jetzigen Erkenntnissen nicht", hatte zuvor bereits Sonja Kurz von der für Lauenburg zuständigen Polizeidirektion Ratzeburg mitgeteilt.

Leiche war mit Betonklotz beschwert

Drage ist ein 4100-Einwohner-Ort an der Elbe im Landkreis Harburg, Lauenburg und liegt etwa 20 Kilometer stromaufwärts auf der schleswig-holsteinischen Seite. Einem Bericht des Nachrichtenportals shz.de zufolge entdeckten Anwohner den im Wasser treibenden Toten am Freitagmorgen und verständigten die Polizei.

Die Leiche, so heißt es vonseiten der Feuerwehr, sei mit einem etwa 25 Kilogramm schweren Betonklotz beschwert gewesen, wie er für mobile Baustellenzäune verwendet wird. Nach Einschätzung des Notarztes muss die Leiche bereits mehrere Tage im Wasser gelegen haben.

Der Vater der Familie war von Zeugen zuletzt am Donnerstag vergangene Woche hinter dem Steuer eines Wagens gesehen worden. Von der 43-jährigen Ehefrau und der zwölfjährigen Tochter fehlt weiterhin jede Spur. Die Polizei sucht mit einem Großaufgebot nach ihnen.

Derzeit konzentrieren sich die Ermittlungen auf Zeugen wie Arbeitskollegen, Nachbarn, Freunde und Verwandte. "Von der Familie haben uns die Zeugen ein eher unauffälliges Bild beschrieben", sagte Polizeisprecher Krüger.

Man könne weder einen Unfall noch eine Gewalttat ausschließen, sagte Krüger. Ein spontaner Kurzurlaub sei äußerst unwahrscheinlich. Am Mittwoch vergangener Woche haben in Niedersachsen die Sommerferien begonnen.

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dpa/olkl
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