Landgericht Bonn:Haribo-Erpresser gibt Altersarmut als Motiv an

Der Angeklagte (li.) und sein Anwalt warten auf den Beginn des Prozesses. (Foto: dpa)
  • Ein 74-Jähriger drohte, Lebensmittel von Haribo, Lidl und Kaufland zu vergiften - und verlangte eine Million Euro.
  • Nun steht er wegen räuberischer Erpressung vor dem Bonner Landgericht, am ersten Prozesstag legt er ein Geständnis ab.

Nur noch drei Euro habe er im Portemonnaie gehabt, als er sich entschloss, zum Verbrecher zu werden. Jetzt steht der 74-Jährige deswegen vor dem Bonner Landgericht, der Vorwurf lautet: versuchte räuberische Erpressung.

Zum Auftakt des Prozesses gestand der Rentner, unter anderem dem Süßwarenhersteller Haribo gedroht zu haben, Gummibärchen zu vergiften. Laut Anklage drohte er neben Haribo auch den Unternehmen Lidl und Kaufland mit der Vergiftung von Lebensmitteln, sollten sie seinen Geldforderungen nicht nachkommen. Die Firmen zahlten jedoch nicht, sondern informierten die Polizei.

Am vergangenen Heiligabend wurde der Mann festgenommen. Nach eigenen Angaben hat er seit Jahren Schulden.

Der Aushilfsfahrer schilderte vor Gericht, dass er zunächst in mehreren Lidl-Filialen Buttersäure in Kühltheken gespritzt habe, um seinen Forderungen Nachdruck zu verleihen. Später habe er Briefe an Haribo und Kaufland geschickt und eine Million Euro verlangt - ansonsten werde er Lebensmittel mit Zyankali vergiften. Dann habe er habe auf verschiedene Produkte der Unternehmen den Warnhinweis "Vorsicht Gift" geklebt und sie in Läden ausgelegt. Er habe aber nie die Absicht gehabt, seine Drohungen in die Tat umzusetzen, beteuerte der 74-Jährige.

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