Lafontaine und Wagenknecht ziehen zusammen:Trautes Heim, Glück zu zweien

Der Oberbürgermeister höchstselbst hat die beiden prominenten Neubürger in Empfang genommen: Oskar Lafontaine und Sahra Wagenknecht sind zusammengezogen. Nach Merzig-Silwingen, ins Land von Wolf und Apfelwein.

Lafontaine Wagenknecht promiblog

Idylle im Saarland: Sahra Wagenknecht und Oskar Lafontaine sind zusammengezogen.

(Foto: Süddeutsche.de/dpa)

"Reiten, Boule und Wölfe": Mit diesen Touristenattraktionen wirbt das 400-Seelen Dorf Silwingen, ein Ortsteil der Kreisstadt Merzig. In der Ortschaft direkt an der deutsch-französischen Grenze "läuft das Leben noch sehr beschaulich und ruhig", wie es auf der Webseite des Ortes heißt. Wieder beschaulich und ruhig läuft dort nun das Leben für den Linken-Politiker Oskar Lafontaine. Gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Sahra Wagenknecht hat der frühere einsame Wolf an der Spitze der Linkspartei dort ein Häuschen bezogen.

Man meint es förmlich vor sich zu sehen: Lafontaine im Abendrot vor dem Haus, in der einen Hand eine Boule-Kugel und in der anderen ein Glas Viez, eine örtliche Apfelwein-Spezialität. Eine fast Kohl'sche Szenerie. Auf der Bank vor dem Haus sitzt Sahra, blickt versonnen von der Lektüre eines antikapitalistischen VWL-Theorems auf und lässt ihren liebenden Blick über das heimische Glück schweifen.

Am Freitag hat Frau Wagenknecht ihren Erstwohnsitz ordentlich nach Merzig verlegt, Lafontaine hatte die nötigen Behördengänge schon vor ein paar Wochen erledigt. Das passende Gebäude zum trauten Heim hatte der 68-Jährige schon Anfang des Jahres erworben. SPD-Oberbürgermeister Alfons Lauer, der mit seinem Schnurrbart irgendwie aussieht, als wäre er einem Saarland-Tatort entsprungen, begrüßte die beiden prominenten Neubürger im Rathaus.

Lafontaine war schon drei Mal verheiratet, zuletzt mit der Linke-Politikerin Christa Müller, und hat zwei Söhne. Wagenknecht war mit dem Filmproduzenten Ralph-Thomas Niemeyer verheiratet, lebt aber seit Jahren von ihm getrennt. Für Wagenknecht, eben noch Zukunftshoffnung der Linkspartei in Berlin, war es eine weite Reise bis nach Merzig-Silwingen: Erst zog sie aus Nordrhein-Westfalen zu Lafontaine ins Saarland und nun packt sie erneut ihre Koffer - für den hintersten Winkel des Bundeslandes. Auf einem Landesparteitag im vergangenen Jahr hatten die beiden Politiker ihre Liebe offiziell gemacht.

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