Der Stollen fraß die Menschen mit ungeheurem Heißhunger auf. Von Bernard Klieger sind diese Worte überliefert, er war im Stollen, er litt im Stollen und er hat ihn überlebt. Es ist Zeitzeugen wie ihm zu verdanken, dass auch heute niemand leugnen kann, was es mit der Entstehung dieses Tunnelsystems auf sich hatte. „Sie schleppten und trugen, bohrten und mauerten. Sie brachen zusammen und neue Sklaven traten an ihre Stelle“, heißt es in Kliegers 1946 erschienenen Memoiren. 7000 Menschen waren im KZ Langenstein-Zwieberge untergebracht, einem Außenlager von Buchenwald, in der Nähe von Halberstadt in Sachsen-Anhalt. Ihre unter Aufsicht von SS-Männern erbrachte Aufgabe: ein 13 Kilometer langes Stollensystem in den nahen Fels zu treiben. Die Waffenproduktion sollte so vor den Bomben der Alliierten verborgen werden.
Sachsen-Anhalt:Luxusbunker für die kühnsten Prepper-Träume
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Ein Unternehmer will Bunker für die Apokalypse bauen, inklusive Wellness und Samenbank. Und das in einem Stollen, den Zwangsarbeiter für die Nazis bei einem KZ ausheben mussten.
Von Marcel Laskus

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