Kunstflieger Blue Angels:Ende der Show

Die Piloten der Blue Angels gehören zu den besten Amerikas, riskante Flugmanöver sind ihr Geschäft. Bei einer Kunstflug-Vorführung ist jetzt ein Jet abgestürzt. Nach der Ursache des Unglücks wird noch gesucht.

Tanja Rest

Ein Sprecher des Militärs sagte hinterher, dass der Kampfjet möglicherweise den Wipfel einer Kiefer gestreift hatte, als er am Ende der Show ein besonders riskantes Manöver flog. Es war Samstag, vier Uhr nachmittags in Beaufort im amerikanischen Bundesstaat South Carolina, unten auf dem Boden hatten sich etwa 100.000 Menschen versammelt, um die Flugstaffel Blue Angels der US-Navy bei ihren berühmten Kunstflugstückchen zu beobachten.

Kunstflieger Blue Angels: Die Blue Angels bei der Arbeit: Riskante Flugmanöver sind ihr Geschäft.

Die Blue Angels bei der Arbeit: Riskante Flugmanöver sind ihr Geschäft.

(Foto: Foto: AFP)

Unter ihnen waren nach CNN-Berichten auch die Eltern eines der sechs Piloten, der an diesem Tag nach zweijähriger Ausbildung bei strahlendem Sonnenschein seinen ersten Auftritt absolvierte: Sie mussten zusehen, wie die blaugelbe F/A-18 Hornet vom Himmel fiel und in der Nähe eines Wohngebietes in einem Feuerball explodierte.

Augenzeugen berichteten, dass Teile der Maschine auf die umliegenden Häuser geschleudert wurden, mehrere Gebäude seien beschädigt worden. Trümmer des Flugzeuges blockierten nach ersten Angaben auch eine Straße, Büsche und Sträucher fingen Feuer.

Acht Menschen wurden verletzt; der Pilot starb. "Unsere Staffel und die ganze US-Navy trauern um einen großen Amerikaner und einen großen Flugoffizier und, vor allem, um einen großartigen Freund", sagte Kommandant Anthony Walley auf der nächtlichen Pressekonferenz. Wie genau es zu dem Unglück kommen konnte, ist noch unklar - die Wetterbedingungen waren nach Angaben der Meteorologen gut.

Die Flugshow, Teil eines Blues Festivals, sollte am Sonntag wie geplant fortgesetzt werden, allerdings ohne den Auftritt der Blue Angels.

Die legendäre Kunstflugstaffel wurde 1946 gegründet. Die Piloten der Blue Angels, ausschließlich Mitglieder der US-Navy oder des Marine Corps, gehören zu den besten in den Vereinigten Staaten - um in die Staffel aufgenommen zu werden, sind mindestens 1250 Flugstunden in Jets nötig.

Im vergangenen Jahr verfolgten 15 Millionen US-Bürger die Shows. Allein in diesem Jahr wollten die Elitepiloten nach Angaben von CNN 66 Airshows fliegen.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: