Kuba: Konzert in Havanna:Beschnuppern mit Bass

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Eine Million Menschen haben in Kuba ein Konzert mit dem kolumbianischen Popstar Juanes besucht. Der warb für Frieden, auch mit den USA - trotz Morddrohungen.

Sie kamen in Weiß, so wie ihnen geheißen. Und Weiß stand für Frieden: In Kubas Hauptstadt Havanna sind am Sonntag etwa eine Million Menschen zu einem Konzert unter dem Motto "Frieden ohne Grenzen" zusammengeströmt. Die kostenlose Veranstaltung auf der Plaza de la Revolución - dort wo Fidel Castro einst begeisterte - war den Organisatoren zufolge die größte derartige Veranstaltung seit der Kubanischen Revolution.

Star des Abends war der kolumbianische Popstar Juanes, der verkündete: "Wir müssen aus Hass Liebe werden lassen." Juanes war auch Organisator des Konzerts. Ein Großteil der Menge erschien weißgekleidet, wie von Juanes initiiert, auf dem riesigen Platz im Zentrum Havannas, der traditionell Schauplatz flammender Reden des Revolutionsführers Fidel Castro war. Der hatte diesen Ort aber schon einmal einem anderen überlassen: 1998 las der mittlerweile verstorbene Papst Johannes Paul II. dort eine Messe.

Das Konzert war als Beitrag zur Verständigung zwischen Kuba und den USA gedacht, US-Präsident Barack Obama hatte es im Vorfeld begrüßt. Dagegen hatten rechtsgerichtete exilkubanische Gruppen in Miami den dort mit seiner Familie lebenden 37-jährigen Liedermacher Juanes aus Protest gegen das Konzert mit dem Tod bedroht und CDs mit seinen Liedern zerstört.

Zusammen mit Juanes, der mit "La Camisa Negra" einen Welthit landete und insgesamt 17 Latin-Grammys gewann, traten im Laufe des Abends unter anderem die Gruppe Los Van Van sowie Silvio Rodriguez aus Kuba, der Spanier Miguel Bose, der Italiener Jovanotti und Olga Tanon aus Puerto Rico auf. Juanes seinerseits trug ein neu komponiertes Lied mit dem Titel "Cubano Soy" (Ich bin Kubaner) vor, das er als "Hommage an die kubanische Familie im In- und Ausland" bezeichnete.

© sueddeutsche.de/AFP/abis/gal - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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