Bei einer Explosion an einem Luxushotel in der Altstadt der kubanischen Hauptstadt Havanna sind mindestens 22 Menschen ums Leben gekommen. Darunter waren eine Schwangere und ein Kind, wie das Präsidialamt des sozialistischen Karibikstaates am Freitag (Ortszeit) auf Twitter mitteilte. 74 Menschen seien mittlerweile zur Behandlung in Krankenhäuser gekommen, darunter 14 Minderjährige.
Eine starke Explosion hatte am Freitagvormittag (Ortszeit) das Hotel Saratoga großteils zerstört. Laut Staatspräsident Miguel Díaz-Canel handelt es sich um einen Unfall, bei dem ein Gastank explodiert sei. Einen Anschlag schloss er aus. Ein Zeuge habe berichtet, im Moment der Explosion sei das Hotel mit Flüssiggas beliefert worden, berichtete Granma, die Zeitung der Kommunistischen Partei Kubas.
Videos in sozialen Medien zeigten eine Menschenansammlung rund um den Unglücksort. Einige herbeigeeilte Menschen versuchten offenbar, Verletzten zu helfen. Staatspräsident Miguel Díaz-Canel machte sich vor Ort ein Bild der Lage. Er lobte auf Twitter, viele junge Bewohner Havannas hätten sofort Blut für die Verletzten gespendet.
Auf Bildern war zu sehen, wie ein Tankwagen aus den Trümmern und den teils eingestürzten Fassaden des Gebäudes geborgen wurde. Die unteren drei Etagen des fünfstöckigen, neoklassizistischen Gebäudes waren demnach völlig verwüstet. Nachbargebäude und mehrere Fahrzeuge wurden ebenfalls beschädigt, darunter offenbar eine Kirche und das bedeutende Martí-Theater.
Auch eine nahe gelegene Schule bekam Schäden ab und wurde evakuiert, wie ein Sprecher der Regierung mitteilte. Bewohner betroffener Häuser wurden demnach in Sicherheit gebracht. Die strukturelle Sicherheit des Hotels sowie umliegender Gebäude werde untersucht.
Wegen der Coronavirus-Pandemie war das bekannte Fünf-Sterne-Hotel, das sich in unmittelbarer Nähe des Kapitols befindet, seit etwa zwei Jahren geschlossen. Am kommenden Dienstag sollte es wiedereröffnet werden.