Da das Lecken von Kröten zuletzt hier und dort sehr in Mode gekommen ist, hat der US-amerikanische National Park Service kürzlich darauf hingewiesen, dass diese Form der Tierliebe immer auch Nachteile mit sich bringen kann. Denn das Sekret, welches zum Beispiel die Colorado-Kröte absondert, mag zwar einerseits in der Medizin bei der Bekämpfung von Herzrhythmusstörungen sinnvoll sein. Bei unsachgemäßem Zungenkontakt allerdings kann es neben Halluzinationen und Euphorie auch Angst, Übelkeit, Krämpfe und sogar den Tod verursachen.
Und Vorsicht! Angesichts dieser Sekretlage hat sich unter Krötenleckern in letzter Zeit das Gerücht verbreitet, dass das Küssen von Fröschen hier eine interessante, weil ungefährlichere Alternative darstellen könnte. Die Szene beruft sich auf ein beliebtes Märchen, in dem eine Königstochter - daran sollte jedoch erinnert werden - nicht etwa einen Frosch, sondern einen Prinzen küsst (welcher aus einem zuvor an die Wand geworfenen Amphibium entstand).
Da sich neben Katzen- und Delfin-Streichelvideos neuerdings auch Frosch- und Kröten-Kussvideos im Netz fast wie eine Plage ausbreiten, sei an dieser Stelle allen Leserinnen und Lesern freundlich mitgeteilt: Froschküssen ist auch nicht ohne! Allein das Batrachotoxin, welches zum Beispiel der in Südamerika heimische Schreckliche Pfeilgiftfrosch auf der Haut trägt, reicht zur Liquidierung von zehn erwachsenen Personen problemlos aus. Kusswillige sollten daher wieder vermehrt im eigenen Bioreservat auf Partnersuche gehen.
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