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Kriminalität - Wiesbaden:Gegen Kindesmissbrauch: BAO Fokus blickt auf starkes Jahr

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Wiesbaden (dpa/lhe) - Seit ihrer Gründung vor einem Jahr hat eine polizeiinterne Organisation im Kampf gegen Kinderpornografie und sexuellen Missbrauch hessenweit 1255 Durchsuchungen durchgeführt. Dabei wurden insgesamt 18 Haftbefehle vollstreckt und 22 663 Datenträger wie PCs, Notebooks und externe Speichergeräte sichergestellt, wie das hessische Innenministerium am Freitag in Wiesbaden mitteilte. "Wir schauen auf ein Jahr erfolgreiche, aber auch schwierige Arbeit der "BAO FOKUS" zurück", erklärte der Präsident des Hessischen Landeskriminalamtes, Andreas Röhrig.

"Wer Kinder sexuell missbraucht, muss mit der gesamten Macht des Staates kompromisslos bekämpft werden", erklärte Innenminister Peter Beuth (CDU). Deshalb habe man mit der "BAO Fokus" in der hessischen Polizei eine spezialisierte Einheit mit mehr als 150 Ermittlern gebildet. Diese konzentriere sich auf die Verfolgung von Sexualstraftätern in ganz Hessen. "BAO Fokus" bedeutet "Besondere Organisationsstruktur gegen Kinderpornografie und sexuellen Missbrauch von Kindern".

Laut dem Ministerium erhalten die Ermittler bei ihrer Arbeit in vielen Fällen Hinweise von Internetdienstleistern oder einer amerikanischen Kinderhilfsorganisation. Diese wird von Internetprovidern über Missbräuche im Zusammenhang mit Kinderpornografie, also Darstellungen schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern, informiert. Bei ihrer Arbeit "gehen die Ermittlerinnen und Ermittler besonders akribisch jeder Verdachtsmeldung nach", erklärte das Ministerium. Im vergangenen Jahr seien so hessenweit durchschnittlich an jedem Tag mehr als drei Beschlussvollstreckungen durchgeführt worden.

Daher investiere die Landesregierung vier Millionen Euro in eine neue Forensikplattform, um die Arbeit der "BAO Fokus" zu unterstützen, erläuterte das Ministerium. Damit können Daten deutlich schneller und zielgerichteter ausgewertet werden, so dass Täter zügiger enttarnt und Kinder vor Missbrauch geschützt werden können. "Wir müssen alles daransetzen, sexuellen Missbrauch und weitere schreckliche Verbrechen gegen Kinder zu verhindern", erläuterte Beuth.

© dpa-infocom, dpa:211001-99-445421/2

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