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Kriminalität - Potsdam:Schlag gegen Drogenkriminalität: Sechs Festnahmen

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Potsdam (dpa/bb) - Mit Durchsuchungen und Festnahmen sind Polizei und Staatsanwaltschaft gegen ein grenzüberschreitend agierendes Drogennetzwerk vorgegangen: Sechs Männer im Alter zwischen 26 und 45 Jahren wurden im Landkreis Havelland festgenommen, wie die Polizei am Dienstag mitteilte. Gegen den 45-jährigen Hauptverdächtigen, einen 31-Jährigen und einen 40 Jahre alten Mann wurden Haftbefehle erlassen. Das Netzwerk agierte laut Polizei überwiegend in Polen und Deutschland.

Bei Durchsuchungen in Berlin und Brandenburg fand die Polizei nach eigenen Angaben über 200 Kilogramm Drogen im Wert von rund einer Million Euro. "Der erste Hinweis kam von den polnischen Kollegen aus Gorzow", sagte Polizeisprecher Torsten Herbst. Bei den Drogen handelt es sich den Angaben zufolge um 191 Kilogramm Marihuana und 20 Kilogramm Haschisch. Die Polizei spricht von einem der größten Drogenfunde Brandenburgs in den vergangenen Jahren.

Durchsucht wurden ein Grundstück mit Lagerhalle im Landkreis Havelland und die Wohnung eines Beschuldigten in Berlin. In der Halle fanden Ermittler 28 Europaletten mit 32 Plastikeimern, in denen sich größtenteils Marihuana befand. Das Haschisch war in einem Koffer deponiert. In der Wohnung des Hauptverdächtigen beschlagnahmte die Polizei unter anderem 300 Gramm Haschisch und knapp 2000 Euro Bargeld.

Auf dem Grundstück wurden unter anderem auch zwei bereits abgebaute Cannabis-Plantagen aufgefunden. Die Ermittler beschlagnahmten zudem Mobiltelefone, Laptops, Tablets sowie eine vierstellige Bargeldsumme.

Brandenburgs Innenminister Michael Stübgen (CDU) erklärte, die Ermittlungen seien ein "schönes Beispiel" für die Zusammenarbeit mit dem Nachbarland Polen. "Durch die konzentrierte Arbeit unserer Sicherheitsbehörden wird Brandenburg gefährlicher für Verbrecher."

Im Juni hatten Ermittler aus Brandenburg bereits einen internationalen Drogenring ausgehoben und Hunderte Kilogramm Drogen im Verkaufswert von rund 3,4 Millionen Euro sichergestellt. Die Lieferung sei aus Spanien gekommen.

Ende Mai entdeckte die Zollfahndung an der deutsch-polnischen Grenze dann mit 670 Kilogramm die größte Menge Heroin, die bisher auf einen Schlag in Deutschland gefunden wurde. Die Drogen waren als türkischer Honig getarnt.

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