Kriminalität - Potsdam:Mit Frau gegen Baum gefahren: Prozesstermine aufgehoben

Brandenburg
Der Schriftzug „Justizzentrum“ am Eingang zum Haus. Foto: Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dpa (Foto: dpa)

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Potsdam (dpa/bb) - Vor dem Landgericht Potsdam sollte am Montag (6. April) eigentlich der Prozess gegen einen 37-Jährigen wegen versuchten Mordes an seiner Ehefrau weitergehen. Doch aufgrund der Beschränkungen zum Schutz vor dem Coronavirus hat das Gericht die nächsten drei Sitzungstermine aufgehoben. Erst am 29. April soll es weitergehen, wie das Gericht am Freitag mitteilte.

Der Angeklagte war im August 2019 gemeinsam mit seiner Frau bei Michelsdorf (Landkreis Potsdam-Mittelmark) im Auto unterwegs. Dabei soll er den Wagen in einer Rechtskurve mit 70 Kilometern pro Stunde nach links in Richtung eines Straßenbaumes gelenkt und "Tschüss" gerufen haben, so die Anklage. Die Frau konnte das Lenkrad demnach rumziehen und zunächst zwei Bäumen ausweichen, fuhr dann aber gegen einen dritten Baum. Sie musste verletzt ins Krankenhaus.

Die Staatsanwaltschaft Potsdam geht davon aus, dass der 37-jährige Deutsche seine Frau heimtückisch töten wollte, weil sie beabsichtigte, sich von ihm zu trennen. Er ist wegen versuchten Mordes, gefährlicher Körperverletzung und gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr angeklagt.

Nach Angabe der Verteidigung will sich der 37-Jährige nicht äußern. Außerdem seien die Ermittlungen aus Sicht der Verteidiger noch nicht abgeschlossen. Man warte weiterhin auf ein wichtiges Gutachten zur Rekonstruktion des Unfalls, sagte Rechtsanwalt Sven-Oliver Milke.

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