Kriminalität:Papst-Reliquie aus Kölner Dom gestohlen

Reliquie von Papst Johannes Paul II. aus Kölner Dom gestohlen

Die Kapsel mit dem Stoffläppchen befand sich am unteren Teil der Bronzeskulptur von Johannes Paul II. (zur Vergrößerung ins Bild klicken).

(Foto: dpa)
  • Aus dem Kölner Dom ist eine Papst-Reliquie entwendet worden.
  • Diebe brachen die gläserne Kapsel mit einem Stoffläppchen, auf dem sich ein Blutstropfen von Johannes Paul II. befindet, aus einer Bronzeskulptur.
  • "Der materielle Wert ist nur gering, viel größer ist der ideelle Verlust", sagte Dompropst Gerd Bachner.

Aus dem Kölner Dom ist eine Reliquie mit einem Blutstropfen von Papst Johannes Paul II. gestohlen worden. Der Diebstahl sei am frühen Sonntagmorgen von einer Dombesucherin bemerkt worden, teilte die Polizei mit.

Die Reliquie besteht aus einem Stoffläppchen mit einem Blutstropfen des am 2. April 2005 verstorbenen Papstes. Sie befand sich in einer gläsernen Kapsel in einem sogenannten Reliquiar. Die Kapsel sei zwischen Samstag- und Sonntagmorgen von dem oder den Tätern aus dem in einer Wand verschraubten Schaubehälter herausgebrochen worden.

"Der materielle Wert ist nur gering, viel größer ist der ideelle Verlust", sagte Dompropst Gerd Bachner. Er appellierte an die Diebe, die Reliquie zurückzugeben.

Was sind Reliquien?

Reliquien - lateinisch "Überbleibsel" - sind in der Regel Körperteile oder persönliche Gegenstände eines Heiligen, die von den Gläubigen verehrt werden. Johannes Paul II. war im April 2014 von Papst Franziskus heiliggesprochen worden. Das vom Düsseldorfer Bildhauer Bert Gerresheim geschaffene, 40 Zentimeter große Reliquiar aus Bronze zeigt Papst Johannes Paul II. gestützt auf den Kreuzstab vor einem der Domportale und erinnert an dessen Besuch im Kölner Dom im November 1980.

Die Reliquie befand sich seit Dezember 2013 im Kölner Dom. Die Dombauhütte hatte laut Erzbistum das Reliquiar in Augenhöhe an der Wand befestigt, damit es auch berührt werden konnte. "Papst Johannes Paul hat die ganze Welt bewegt, als er am Ende seines Lebens seine Schwachheit geduldig bis zum Ende ertrug und damit ein weithin beachtetes Zeichen der Würde setzte", sagte Dompropst Bachner. "Für mich ist der Diebstahl deshalb nicht nur ein pietätloses Vergehen, sondern wie eine Schädigung dieses großen Menschen noch nach seinem Tod."

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