Süddeutsche Zeitung

Kriminalität:Neuseelands Polizei jagt Avocado-Diebe

"Vergessen sie Juwelen, Bargeld oder Elektrogeräte", schreibt ein Nachrichtenportal. In Neuseeland haben es Kriminelle auf Früchte abgesehen. Die sind zwar schrumplig - aber wertvoll.

Die Diebe kommen in der Dunkelheit, sie sind mit Gartenharken, Taschenlampen und mit riesigen Körben ausgestattet, in die sie ihr Diebesgut verstauen können.

"Vergessen Sie Juwelen, Bargeld oder Elektrogeräte. Es geht um einfache Avocados", schreibt ein neuseeländisches Nachrichtenportal. Die örtliche Polizei ist auf der Suche nach einer oder mehreren Diebesbanden, die in den vergangenen Wochen auf mehreren Obstplantagen Hunderte Früchte gestohlen haben sollen. Etwa drei Dutzend Fälle sind bisher dokumentiert, alle in der Region Waikato in der Mitte der Nordinsel.

Der Grund für die Diebstähle ist simpel. Derzeit kostet eine Avocado in Neuseeland umgerechnet fast vier Euro. Seit dem vergangenenn Jahr sind die Preise um fast das Dreifache angestiegen.

Die gesunden grünen Früchte sind in Neuseeland sehr beliebt. Die Bauern können die Nachfrage kaum decken. Das locke die Diebe an, sagte Polizeisprecher Bryan Dudley. "Sie pflücken die Früchte direkt vom Baum, manchmal sammeln sie sie in Bettlaken und fahren dann mit der Beute davon."

Die Diebe verkaufen die Avocados dann auf dem Schwarzmarkt. Zwar sind die meist noch nicht reif, lassen sich allerdings trotzdem gut vermarkten, weil Avocados zu den sogenannten klimakterischen Früchten zählen, bei denen der Reifeprozess auch nach dem Pflücken noch anhält.

Meist würden die Früchte an kleine Restaurants und Gemüseladen abgegeben. Größere Supermärkte müssten genau Buch führen, woher die Ware komme.

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