Kriminalität - Neuenkirchen:Leichenfund in brennendem Haus: Polizei nimmt Mann fest

Deutschland
Ein Blaulicht leuchtet an einer Polizeistreife. Foto: Lino Mirgeler/dpa/Illustration (Foto: dpa)

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Neuenkirchen (dpa/lni) - Ein 20 Jahre alter Mann ist wegen dringenden Verdachts eines Doppelmordes in Neuenkirchen im Heidekreis festgenommen worden. Gegen den Mann habe sich schon unmittelbar nach der Tat ein Anfangsverdacht ergeben, teilte die Staatsanwaltschaft Lüneburg am Donnerstag mit. In einem brennenden Haus in Neuenkirchen waren Ende Juli die Leichen eines 70-Jährigen und seiner 69 Jahre alten Frau gefunden worden, vor dem Haus fanden Rettungskräfte eine schwer verletzte 56-Jährige.

Das Amtsgericht Soltau habe einen Haftbefehl in dem Doppelmordfall erlassen, der 20 Jahre alte Deutsche solle noch am Donnerstag dem Haftrichter vorgeführt werden, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Der 20-Jährige sei "dringend verdächtig", den 70-Jährigen und seine Frau "durch massive Gewalteinwirkung auf Kopf und Körper getötet" zu haben. Die 56 Jahre alte Frau soll er "in Tötungsabsicht in gleicher Vorgehensweise schwer verletzt" haben. Außerdem soll er das Wohnhaus des Paares angezündet haben. Die Ermittler gehen davon aus, dass der junge Mann in "finanzieller Schieflage" war und daher versuchte, von den Opfern Geld zu bekommen.

Details zum genauen Ablauf und zu den Hintergründen der Tat nannte die Staatsanwaltschaft nicht. Die schwer verletzte 56-Jährige habe wegen ihres gesundheitlichen Zustandes noch immer nicht umfassend vernommen werden können. Ein sogenannter Anfangsverdacht liege vor, wenn zureichende Anhaltspunkte für eine Straftat vorliegen, erklärte die Anklagebehörde. Ein Anfangsverdacht ist demnach die Voraussetzung für die Aufnahme von Ermittlungen. Ein dringender Tatverdacht bestehe, wenn die Wahrscheinlichkeit groß sei, dass der Beschuldigte der Täter ist.

Früheren Angaben der Polizei zufolge könnte ein schwarzes Auto eine wichtige Rolle für die Ermittlungen spielen. Es handelte sich demnach um einen dreitürigen BMW der 3er-Reihe Compact, Baujahr zwischen 2001 und 2004. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft ließen die Ergebnisse der Obduktionen auf ein Gewaltgeschehen schließen. Die 56-Jährige war ersten Erkenntnissen der Ermittler zufolge nicht mit den Toten verwandt.

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