Kriminalität - Münster:Höhenkletterer im Aachener Dom - Kirche bekommt neues Licht

Kriminalität - Münster: Höhenkletterer bereiten sich im Chor auf den Aufstieg vor. Foto: Oliver Berg/dpa
Höhenkletterer bereiten sich im Chor auf den Aufstieg vor. Foto: Oliver Berg/dpa (Foto: dpa)

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Aachen (dpa/lnw) - Zwei Wochen lang bleibt ein Teil des Aachener Doms für die Öffentlichkeit gesperrt. Denn in der gotischen Chorhalle bauen Industriekletterer in bis zu 31 Metern Höhe alte Lampen ab und bringen neue an. Das Kircheninnere bekommt nach rund 40 Jahren eine neue, effektvolle Beleuchtung. Der Umbau sei auch notwendig, weil es für die alten Lampen keinen Ersatz mehr gebe, sagte Aachens Dombaumeister Jan Richarz am Mittwoch in der Chorhalle des Unesco-Weltkulturerbes. Der älteste Teil des Doms wurde um 800 von Karl dem Großen errichtet.

Mit der neuen Beleuchtung wird die im 14. Jahrhundert angebaute Chorhalle mit ihren großen Fenstern nur noch von den Pfeilern aus in drei verschiedenen Höhen erhellt. "Es wird alles sehr matt", beschrieb Aachens Dompropst Rolf-Peter Cremer. Es werde nicht so sein, dass die Chorhalle strahle wie ein Weihnachtsbaum. Auf farbiges Licht wird etwa komplett verzichtet.

Dombaumeister Richarz kündigte an, die Beleuchtung werde auf die verschiedenen Nutzungen abgestimmt. Zu Gottesdiensten, Konzerten oder touristischen Zwecken könne die Ausleuchtung jeweils unterschiedlich sein. Insgesamt sollen am Ende des Umbaus 800 Spots montiert sein. Die Elektrik und Verkabelung des Aachener Doms war 2022 erneuert worden.

Ein gutes halbes Jahr werde es vermutlich dauern, bis die Beleuchtung eingestellt sei, sagte Richarz. Unter anderem können damit einzelne Figuren oder die kostbare Ausstattung in der Chorhalle gezielt beleuchtet und hervorgehoben werden.

Öffentliche Zuschüsse für das Projekt gibt es kaum. Eine moderne Beleuchtung falle nicht unter Denkmalpflege, machte das Domkapitel deutlich. Nun sollen weiter Spenden eingeworben werden. Die bislang eingegangenen Gelder reichten nicht für das ganze Vorhaben. "Wir leben im Moment von Geld, das wir nicht haben", sagte der Dompropst.

© dpa-infocom, dpa:230321-99-34508/4

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