Kriminalität - Marburg:Verteidigung fordert Freispruch für Krankenschwester

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Marburg (dpa/lhe) - Im Prozess gegen eine frühere Marburger Frühchen-Krankenschwester hat die Verteidigung Freispruch gefordert. Es könnten keine "eindeutigen belastbaren Rückschlüsse" auf die Angeklagte als Täterin gezogen werden, sagte der Rechtsanwalt der Frau am Mittwoch vor dem Landgericht Marburg. Deswegen sei seine Mandantin freizusprechen.

Das Gericht verhandelt den Fall, in dem es unter anderem um versuchten Mord geht, seit Januar. Die Angeklagte soll drei Frühgeborenen ärztlich nicht verordnete Medikamente verabreicht und die Babys dadurch in Lebensgefahr gebracht haben.

Die Verteidigung ging in ihrem Plädoyer davon aus, dass der Kreis der Verdächtigen größer sei - mindestens sieben weitere Personen kämen ebenfalls in Frage. Darunter seien auch Personen, die der Angeklagten ablehnend gegenüber gestanden hätten. Es sei nicht auszuschließen, dass sie gezielt in Verdacht geraten sollte.

Die Angeklagte hatte zwischen Oktober 2015 und Februar 2016 auf der Neugeborenen-Intensivstation des Marburger Uni-Klinikums gearbeitet. Zwei der Kinder überlebten die angeklagten Vorfälle, ein Kind starb. Der Tod des Mädchens soll allerdings nicht dadurch verursacht worden sein. Die Frau schweigt zu den Vorwürfen. Die Staatsanwaltschaft hatte bereits zwölf Jahre Haft für sie gefordert. Das Urteil wird am 28. November erwartet.

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