Kriminalität - Lüneburg:20-Jähriger schweigt zum Prozessauftakt zu grausamen Morden

Deutschland
Eine Treppe führt zum Haupteingang vom Landgericht Lüneburg. Foto: Philipp Schulze/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Lüneburg (dpa/lni) - Zum Prozessauftakt hat der 20 Jahre alte Angeklagte am Donnerstag zu dem grausamen Doppelmord vor der Jugendkammer des Lüneburger Landgerichts geschwiegen. Unter dem Vorwand, die Elektroleitungen überprüfen zu wollen, verschaffte sich der Deutsche laut Anklageschrift im Juli 2020 Zutritt zu dem Haus in Neuenkirchen im Heidekreis. Nachdem der ehemalige Grundschullehrer Verdacht schöpfte, soll der Angeklagte den 70-Jährigen und seine ein Jahr jüngere Frau mit Hammerschlägen umgebracht haben.

Als er ein Feuer legte, wurde eine 56 Jahre alte Nachbarin aufmerksam, die er auch mit Hammer und Messer attackierte. Alle drei wickelte er laut Anklage in einen Teppich und zündete ihn an. Die Nachbarin konnte sich schwer verletzt befreien. Sie war am Nachmittag als Zeugin im Prozess geladen. Als Videomaterial vom Tatort gezeigt wurde, verließen einige Zuschauer wegen der erschütternden Bilder den Saal.

Die Anklage lautet auf Mord, versuchten Mord, schwere Brandstiftung und auch Versicherungsbetrug. Das Motiv sei gewesen, an Bargeld zu kommen, um die Anzahlung für ein Auto zu leisten.

Darüber hinaus wirft die Staatsanwaltschaft dem Angeklagten vor, zuvor schon zwei Mal in einem Wohngebäude Feuer gelegt zu haben. Nach der Evakuierung habe der Mann, der aus der Region stammt, aus den verlassenen Wohnungen Geld gestohlen.

© dpa-infocom, dpa:210127-99-195474/3

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