Süddeutsche Zeitung

Kriminalität:Kettensägen-Angriff von Schaffhausen: Verdächtiger leistete keinen Widerstand

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Einen Tag nach der Kettensägen-Attacke in Schaffhausen hat die Polizei den mutmaßlichen Täter gefasst. Der Mann sei in Thalwil im Kanton Zürich festgenommen worden, teilte die Polizei mit. Er habe sich dabei sehr ruhig und kooperativ verhalten.

Der 51-jährige Mann soll am Montag zwei Menschen im Bürogebäude einer Krankenkasse in der Innenstadt des Nordschweizer Ortes mit einer Kettensäge angegriffen haben. Zwei Kunden erlitten einen Schock, eine weitere Person wurde beim anschließenden Polizeieinsatz leicht verletzt. Vier der fünf Verletzten konnten bis Dienstag das Krankenhaus wieder verlassen. Einer der Versicherungsangestellten wurde wegen schwerer Verletzungen operiert, er ist aber nicht in Lebensgefahr.

Nach Angaben der Ermittler handelte es sich bei der Tat nicht um einen Terroranschlag. Vielmehr habe der Täter gezielt die Krankenkasse treffen wollen. "Die Tat hat sich klar gegen Mitarbeitende dieser Versicherung gerichtet", sagte Staatsanwalt Peter Sticher. Zum Motiv gibt es noch keine näheren Angaben.

Die Öffentlichkeitsfahndung nach dem Mann hatte zu zahlreichen Hinweisen aus der Bevölkerung geführt. So konnten die Ermittler am Dienstagabend den Verdächtigen in der Region Thalwil, etwa 60 Kilometer vom Tatort entfernt, aufspüren. Bei seiner Festnahme hatte der Mann zwei Armbrüste mit eingesetzten Pfeilen in einem Plastiksack dabei. Er leistete den Polizisten gegenüber aber keinen Wiederstand. Von der Motorsäge, mit der der Mann die zwei Versicherungsangestellten angegriffen haben soll, fehlt noch jede Spur. Wie der Mann nach Thalwil gekommen ist und wie er die Nacht verbracht hat, konnte die Polzei bisher noch nicht ermitteln. Er sei allein unterwegs gewesen. Gegen den mutmaßlichen Täter wurde ein Strafverfahren eingeleitet. Er solle von der Rechtsmedizin untersucht werden, meldete sda weiter.

Der Verdächtige ist wegen Waffendelikten vorbestraft und hat keinen festen Wohnsitz. Zuletzt hatte er sich aber offenbar in den Wäldern rund um Schaffhausen aufgehalten. Helikopter und Spürhunde waren bei der Suche nach ihm im Einsatz.

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SZ.de/dpa/jael
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