Kriminalität:Hunderte demonstrieren in Bonn nach Tod eines 17-Jährigen

17-Jähriger in Bonn zu Tode geprügelt

Demonstranten von "Bonn stellt sich quer" halten ein Banner mit dem Schriftzug "Schalom, Frieden, Salam" - insgesamt hatten sich etwa 400 von ihnen in der Nähe des Tatorts versammelt.

(Foto: dpa)
  • In Bonn haben nach dem Tod eines 17-Jährigen zwei Gruppen demonstriert: die rechtsextreme Kundgebung "Stoppt die Gewalt" sowie das Bündnis "Bonn stellt sich quer".
  • Die Rechten wollen den Angriff für ihre Zwecke instrumentalisieren, Bonns Oberbürgermeister mahnte jedoch, sich davon "nicht hinters Licht führen zu lassen".
  • Die Ermittler suchen nach den Tätern.

Auch eine Woche nach einer tödlichen Gewalt in Bad Godesberg suchen die Ermittler weiter nach den Tätern. Ein 17-Jähriger war in der Nacht auf Freitag im Krankenhaus gestorben, nachdem er von einer Gruppe junger Männer im Stadtteil Bad Godesberg angegriffen und schwer verprügelt wurde. Die Hintergründe der Tat sind unklar.

Am Samstag demonstrierten zwei Gruppen in Bonn. Gegen die rechtsextreme Kundgebung "Stoppt die Gewalt" ging das Bündnis "Bonn stellt sich quer" auf die Straße. Die Polizei hatte 150 Teilnehmer bei den Rechten erwartet. Es kamen deutlich weniger. Nach Polizeiangaben zogen etwa 50 Teilnehmer durch das ehemalige Diplomatenviertel. Die Rechtsextremen wollten die Gewalttat an dem 17-Jährigen für ihre Zwecke instrumentalisieren, kritisierte das Bündnis der Gegendemonstranten.

Die rechtsgerichtete Kundgebung unterstellt, Ausländer seien für die Prügel-Attacke verantwortlich. Nach Zeugenaussagen sollen die Täter braune Haut gehabt haben und akzentfrei Deutsch gesprochen haben, hatte die Polizei erklärt. Oberbürgermeister Ashok Sridharan appellierte an die Bonner, sich von der Demonstration der Rechtsextremen "nicht hinters Licht führen zu lassen". Am Nachmittag sprach der Oberbürgermeister auch bei der Kundgebung von "Bonn stellt sich quer" in der Nähe des Tatorts.

Dort waren nach Schätzungen der Polizei etwa 400 Demonstranten unterwegs. Bis zum Nachmittag blieb alles friedlich. Die Polizei hatte mit einem großen Aufgebot die beiden Gruppen getrennt.

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