Kriminalität - Hannover:Mann soll Mordversuch mit Hilfe seines Hundes verübt haben

Deutschland
Die Justitia ist an einer Scheibe am Eingang zum Oberlandesgericht zu sehen. Foto: Rolf Vennenbernd/dpa/Symbolbild (Foto: dpa)

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Hannover (dpa/lni) - Aus Rache soll ein 46-Jähriger einen jungen Mann mit Hilfe seines Hundes attackiert haben: Vom heutigen Mittwoch (9.00 Uhr) an muss sich der Mann wegen versuchten Mordes vor dem Landgericht Hannover verantworten. Nach Gerichtsangaben soll der Angeklagte seinen "Kampfhund" im September 2021 in Hannover auf den damals 19-Jährigen gehetzt haben. Das Tier verbiss sich demnach im Fuß des jungen Mannes. Täter und Opfer sollen sich gekannt haben.

Der Türke soll nach der Hunde-Attacke mit einem Messer mehrfach auf den am Boden Liegenden eingestochen haben. Dieser erlitt tiefe Schnittverletzungen. Die Staatsanwaltschaft will den Angeklagten wegen versuchten Mordes aus niedrigen Beweggründen verurteilt sehen. Nach ihrer Überzeugung wollte er sich rächen, weil der 19-Jährige ein Jahr zuvor seinen kleinen Sohn verletzt habe. Es seien auch die Worte, er werde ihn umbringen, gefallen.

Der bärtige Angreifer, der einen Zopf trug, war im September zunächst von der Polizei gesucht worden. Demnach führte er einen anthrazitfarbenen Hund der Rasse "Cane Corso" mit sich. In Bayern wird diese Rasse als Kampfhund der Kategorie 2 eingestuft. Das niedersächsische Hundegesetz enthält keine pauschale Rasseliste - die Gefährlichkeit eines Tieres wird mit einem Wesenstest bestimmt. Laut Polizei ereignete sich das Verbrechen auf offener Straße im Stadtteil Bemerode.

Nach Angaben einer Gerichtssprecherin tritt der junge Mann als Nebenkläger in dem Prozess auf. Für den ersten Verhandlungstag seien bereits mehrere Zeugen geladen. Zunächst sind vier Verhandlungstermine angesetzt. Das Urteil könnte nach dieser Planung in einer Woche (22. Juni) verkündet werden.

© dpa-infocom, dpa:220614-99-663949/3

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