Kriminalität - Hannover:Anlaufstelle verzeichnet mehr Beratungen bei rechter Gewalt

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Hannover (dpa/lni) - Eine Anlaufstelle hat im vergangenen Jahr mehr Beratungen bei rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt in Niedersachsen verzeichnet. 2022 wurden mehr als 590 Beratungen gezählt, acht Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie die Betroffenenberatung Niedersachsen am Dienstag mitteilte. Angriffe und Bedrohungen durch Verschwörungsideologen hätten die Beratungsstelle weiter stark beschäftigt.

Zudem hätten Angriffe durch extreme Rechte zugenommen. "Hier geraten besonders Menschen ins Visier, die sich aktiv in unserer Gesellschaft engagieren. Sie werden als Feindbild gesehen und sollen eingeschüchtert werden", sagte eine Sprecherin.

Insgesamt habe die Beratungsstelle im vergangenen Jahr 117 neue Fälle von rechter Gewalt bearbeitet. Hinzu kamen demnach 63 Fälle von rassistischer Diskriminierung, die an andere Beratungsstellen verwiesen wurden.

Die Beratungsstelle appellierte an die Polizei, vermehrt auf das Angebot aufmerksam zu machen. Zudem brauche es mehr Antidiskriminierungsstellen - vor allem in ländlichen Regionen.

Die Anlaufstelle wendet sich an Betroffene von rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt im Bundesland. Eigenen Angaben zufolge gibt es drei Regionalbüros. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie das Landesjustizministerium finanzieren das Angebot mit.

© dpa-infocom, dpa:230328-99-119087/2

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