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Kriminalität - Hamburg:Verfassungsschützer Voß: Barmbek-Attentäter war Einzeltäter

Hamburg (dpa/lno) - Der mutmaßliche Messerstecher von Barmbek war nach den Worten des Hamburger Verfassungsschutzchefs, Torsten Voß, ein Einzeltäter und hatte keine Unterstützer. Seiner Bewertung nach sei der Mann ein neuer Tätertyp, sagte Voß der Wochenzeitung "Die Zeit" (Donnerstag). "Einer, der die Religion nur benutzt hat, um seine Tat vor sich selbst zu rechtfertigen. Es war eine spontane, eine wahllose Tat, er hat sich wahllos Opfer gesucht", sagte Voß der Zeitung. Die Schwierigkeit sei, dass sich solche Taten kaum verhindern ließen.

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Hamburg (dpa/lno) - Der mutmaßliche Messerstecher von Barmbek war nach den Worten des Hamburger Verfassungsschutzchefs, Torsten Voß, ein Einzeltäter und hatte keine Unterstützer. Seiner Bewertung nach sei der Mann ein neuer Tätertyp, sagte Voß der Wochenzeitung "Die Zeit" (Donnerstag). "Einer, der die Religion nur benutzt hat, um seine Tat vor sich selbst zu rechtfertigen. Es war eine spontane, eine wahllose Tat, er hat sich wahllos Opfer gesucht", sagte Voß der Zeitung. Die Schwierigkeit sei, dass sich solche Taten kaum verhindern ließen.

Der abgelehnte Asylbewerber muss sich vom 12. Januar an vor dem Staatsschutzsenat des Hanseatischen Oberlandesgerichts für seine Messerattacken auf Kunden eines Supermarktes im vergangenen Juli verantworten. Ein Opfer starb. Passanten hielten den Attentäter in Schach, bis ihn Zivilpolizisten festnehmen konnten. Die Bundesanwaltschaft hat den 26-Jährigen wegen Mordes sowie versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung in sechs Fällen angeklagt.

Der Verfassungsschützer verwies darauf, dass bei dem Angreifer zwar Bezüge zum Islamistischen Staat (IS), etwa eine kleine, selbstgemalte Flagge, gefunden worden seien. "Aber was interessant ist: Der IS hat sich zu dieser Tat bis heute nicht bekannt." Auf den Propaganda-Seiten habe es nicht wie sonst üblich ein eindeutiges Bekenntnis zum eigenen "Soldaten" gegeben.

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