Kriminalität - Halle (Saale):Halles OB lässt sich nach Morddrohung nicht einschüchtern

Deutschland
Bernd Wiegand (parteilos), Oberbürgermeister von Halle/Saale. Foto: Hendrik Schmidt/zb/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Halle (dpa/sa) - Halles Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos) lässt sich in seinen Handlungen und Entscheidungen auch nach einer Morddrohung nicht einschüchtern. Er nehme Termine wie immer wahr, sagte er am Mittwoch. "Ich ‎vertraue auf die Arbeit der Polizei, dass die Täter schnell gefasst werden", so Wiegand. Die aktuelle Bedrohung sei jedoch eine Grenzüberschreitung, zudem ein klarer Straftatbestand. Nach Angaben der Polizei laufen die Ermittlungen. Der Staatsschutz wurde eingeschaltet. Aus ermittlungstaktischen Gründen gab es zunächst keine weiteren Angaben.

Nach Auffassung des Oberbürgermeisters sinken die Hemmschwellen im gesellschaftlichen und politischen Diskurs. "Hetze ist eine Bruchstelle für ‎die Demokratie. Ich werde Grenzüberschreitungen und Enthemmungen stets entgegentreten", betonte er. Wiegand hatte am Dienstag ein anonymes Schreiben mit einer Morddrohung bekommen.

Darin wurde einem Sprecher der Stadt zufolge der Baustopp des Fußball-Nachwuchsleistungszentrums im Stadtteil Halle-Silberhöhe gefordert. Das Neubauprojekt im Süden der Stadt ist seit Jahren bekannt. Das bisherige Leistungszentrum des Halleschen FC am Sandanger befindet sich an der Saale, zwischen der Altstadt und Halle-Neustadt. Es stand mehrfach durch Hochwasser unter Wasser.

Angesichts der schweren Schäden nach der letzten Flut wurde entschieden, ein neues Zentrum für junge Sportler zu bauen, das sich nicht in einem potenziellen Überflutungsgebiet befindet. Nach Angaben der Stadt gab es in der ‎jüngsten Zeit keine Kritik von Anwohnern in Halle-Silberhöhe oder aus der nahen Gartenanlage an dem Projekt. Auf dem Gelände sind mehrere Fußballtrainingsplätze geplant.

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