Kriminalität - Haldensleben:Nach Schüssen auf SPD-Büro: Galgenzeichnung verschickt

Börde
Katharina Zacharias (SPD) auf einem Landesparteitag der SPD Sachsen-Anhalt. Foto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa-Zentralbild/ZB (Foto: dpa)

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Haldensleben (dpa/sa) - Die SPD-Politikerin Katharina Zacharias hat in ihrem privaten Briefkasten eine Zeichnung von einem Galgen gefunden. "Mit steigenden Drohungen gegen Politiker habe ich entschieden, das Ganze an die Öffentlichkeit zu tragen", sagte sie der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch. Zudem veröffentlichte sie ein Foto der Zeichnung auf Twitter. Zuvor hatten verschiedene Medien über den Vorfall berichtet.

"Ich gehe davon aus, dass das mit meinen Statements zu der rassistischen Karnevalsrede in Süplingen zu tun hat", sagte Zacharias. Anzeige habe sie noch nicht erstattet, gehe aber davon aus, dies noch zu tun. Sie wolle diese Entscheidung jedoch vorher mit ihrer Familie besprechen, erklärte sie.

Am Montag war öffentlich geworden, dass bei einer Veranstaltung des Narrenbundes Süplingen eine Büttenrede gehalten wurde, in der unter anderem rassistische Äußerungen fielen. Daraufhin hatte Zacharias unter anderem auf Twitter geschrieben: "#Rassismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen! #Süplingen". Zudem habe sie der Bürgermeisterin von Haldensleben eine Mail geschrieben und gefragt, ob es durch die Stadtsatzung - die rassistische Äußerungen untersage - möglich sei, die Nutzung von städtischen Gebäuden zu unterbinden.

Die gelernte Köchin kandidiert am Freitag auf einem SPD-Parteitag als einzige Frau für einen der Posten der stellvertretenden Landesvorsitzenden.

Vergangene Woche waren an einer Scheibe des Bürgerbüros des SPD-Bundestagsabgeordneten Karamba Diaby in Halle mehrere Einschusslöcher festgestellt worden. Der Angriff auf das Büro des im Senegal geborenen, schwarzen Diaby hatte Bestürzung ausgelöst.

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