Kriminalität - Gera:Prozessauftakt: Mann soll Drogen an Jungen verkauft haben

Deutschland
Eine Statue der Justitia hält eine Waage in ihrer Hand. Foto: David-Wolfgang Ebener/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Gera (dpa/th) - Ein 45-Jähriger steht seit Mittwoch vor dem Geraer Landgericht, weil er monatelang in Altenburg Drogen an Minderjährige verkauft haben soll. Die Anklage spricht von gut 100 Fällen. Auch soll er auf einem Spielplatz einem Jungen einen Joint überlassen haben. Die Rede ist von einem Tatzeitraum von Januar bis Oktober 2018. Damit habe er seinen Lebensunterhalt sichern und aufbessern wollen, so die Staatsanwaltschaft.

Zum Prozessauftakt gestand der Angeklagte, einem Jungen mehrfach Marihuana gegeben zu haben. Das sei maximal fünf Mal gewesen und er habe dafür kein Geld verlangt, beteuerte der Vater von fünf Kindern. Zudem will er nicht gewusst haben, dass der Junge noch nicht einmal 16 Jahre alt war.

Der Angeklagte gab an, seit 25 Jahren Marihuana zu rauchen. Seinen Drogenkonsum finanziere er damit, dass er leere Flaschen sammle. Er selbst sei Analphabet und arbeitslos. Die Drogen habe er sich regelmäßig in Leipzig besorgt. Angesichts dieser finanziellen Situation äußerte Richterin Andrea Höfs Skepsis an seiner Aussage. Es sei schwierig zu verstehen, dass man das Marihuana einfach so weggebe, wenn man doch selbst gar kein Geld habe, hielt sie ihm vor. Er habe aus Mitleid gehandelt, antwortete der 45-Jährige.

Ein heute 18 Jahre alter Zeuge sagte vor Gericht, dass er zusammen mit einem Bekannten von dem Mann Marihuana bezogen habe. Damals sei er noch Schüler gewesen und habe dafür auch Geld bezahlt.

Für den Prozess sind zwei weitere Verhandlungstage bis 11. März geplant.

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