Süddeutsche Zeitung

Kriminalität - Düsseldorf:Ministerium: Erneut Betrugsversuche bei Corona-Soforthilfen

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Düsseldorf (dpa/lnw) - Die NRW-Landesregierung hat vor erneuten Betrugsversuchen bei den Corona-Soforthilfen gewarnt. Es seien E-Mails im Umlauf, mit der Betrüger versuchten, Daten abzugreifen, wie eine Sprecherin des Wirtschaftsministeriums am Montag sagte. Zuvor hatten das Ministerium und die Staatskanzlei über Twitter vor dem Betrugsversuch gewarnt. "Die Mail-Adresse corona-zuschuss@nrw.de.com ist ein Fake! Das beigefügte Schreiben stammt NICHT von der Landesregierung", hieß es in der Warnung. Offizielle Mail-Adressen des Landes endeten immer auf nrw.de.

Mit einer neuen Masche wollen Betrüger Daten abgreifen, indem die Opfer diese in einem Formular vermeintlich an das Finanzamt schicken sollen. Außerdem sollen die Angeschriebenen Teile von bereits erhaltenen Soforthilfen zurückerstatten. Die Betrüger wollen diese Gelder nach Ansicht des Ministeriums auf eigene Konten lenken. Ziel der neuen Angriffe seien daher insbesondere Unternehmen, die bereits Soforthilfen erhalten haben. Aber auch andere Betriebe seien betroffen, außerdem gebe es ähnliche Betrugsfälle auch in anderen Bundesländern.

"Betrug zu Lasten von existenzbedrohten Kleinunternehmen, Freiberuflern und Soloselbstständigen ist in dieser Zeit besonders verwerflich", sagte Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) und bat die Bevölkerung, nicht leichtfertig sensible Daten preiszugeben oder Überweisungen zu tätigen.

Anders als bei den ersten Betrugsversuchen wurde die Auszahlung der Soforthilfen zunächst nicht gestoppt, da der Betrug nicht bei der Antragstellung und Auszahlung ansetzt. Hinweise auf Tatverdächtige soll es bislang keine geben, die Ermittlungen seien angelaufen.

Rund um Ostern war das Corona-Soforthilfe-Programm, mit dem das Land Solo-Selbstständigen sowie kleinen und mittleren Unternehmen wegen corona-bedingter Umsatzausfälle unter die Arme greifen will, für rund eine Woche lang gestoppt worden. Betrüger hatten damals mit Fake-Webseiten versucht, Daten von Antragstellern abzugreifen und Gelder umzuleiten. Seit dem Neustart müssen die Bezirksregierungen bei der Bearbeitung von Anträgen abgleichen, ob die angegebene Kontonummer auch bei den Finanzbehörden hinterlegt ist.

Insgesamt sind in Nordrhein-Westfalen bislang 395 000 Soforthilfe-Anträge bewilligt und bis Ende April 3,8 Milliarden Euro ausgezahlt worden, wie die "Westdeutsche Allgemeine Zeitung" (Dienstag) unter Berufung auf aktuelle Zahlen des Wirtschaftsministeriums berichtet.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-200504-99-927053
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
Direkt aus dem dpa-Newskanal