Süddeutsche Zeitung

Kriminalität:Deutscher Tourist in Äthiopien getötet

Eine Reisegruppe besucht den Lavasee am Erta-Ale-Vulkan. Dann fallen plötzlich Schüsse. Eine Person wird tödlich getroffen, einer der Reiseführer verletzt.

Bei einem Angriff im Norden Äthiopiens ist ein deutscher Tourist ums Leben gekommen. Gemeinsam mit einem Reiseführer habe sich die Person von einer Urlaubergruppe entfernt, um nahe des Erta-Ale-Vulkans Fotos zu machen. Plötzlich seien Schüsse gefallen, berichtet die staatliche äthiopische Nachrichtenagentur. Der Reiseführer wurde verletzt, der deutsche Urlauber starb. Zum Geschlecht der Person machte das Auswärtige Amt keine Angaben, bestätigte aber deren Tod.

Die Regierung des Landes will den Fall untersuchen, zu möglichen Tätern machte sie bislang keine Angaben. In der Wüstenregion Afar an der Grenze zu Eritrea operieren mehrere Milizen. Vor fünf Jahren hatte sich die "Revolutionäre Demokratische Front der Afar" zur Tötung von fünf Touristen, darunter zwei Deutschen, und zu vier Entführungen bekannt. Die Gruppe kämpft für die Abspaltung von Äthiopien. Seit dem Krieg Ende der 90er Jahre sind die Nachbarländer Eritrea und Äthiopien verfeindet. Das Auswärtige Amt rät deshalb von Reisen in das Gebiet ab. In den Sicherheitshinweisen heißt es, dort könnten Überfälle durch Banditen und Untergrundorganisationen sowie Entführungen nicht ausgeschlossen werden. Auch mit neu verlegten Landminen müsse gerechnet werden.

Der 600 Meter hohe Erta-Ale-Vulkan in der Danakil-Wüste ist vor allem bei Wandertouristen wegen der spektakulären Landschaft beliebt. Vom Kraterrand aus kann der brodelnde Lavasee beobachtet werden. Der Krater gilt als relativ sicher und wird seit den Überfällen im Jahr 2012 von Soldaten patrouilliert.

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