Kriminalität - Detmold:Prozess rund um Scheinrechnungen beim TBV Lemgo gestartet

Detmold
Blick auf den Eingang des Landgerichtes in Detmold. Foto: Friso Gentsch/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Detmold (dpa/lnw) - Um einen Betrugsfall rund um Scheinrechnungen zulasten des Handball-Bundesligisten TVB-Lemgo geht es seit diesem Mittwoch vor dem Landgericht Detmold. Angeklagt ist ein 61 Jahre alter Mann aus Bremen. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, vor rund zehn Jahren unter anderem den damaligen Geschäftsführer des Proficlubs zur Untreue angestiftet zu haben. Damit soll er Drahtzieher einer Betrugsmasche zulasten der Vereinskasse gewesen sein, um sich selbst zu bereichern.

Nach bisherigen Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft Detmold soll der 61-Jährige in den Jahren 2010 und 2011 die finanziell schwierige Situation des Vereins, der gerade einen Hauptsponsor verloren hatte, ausgenutzt und sich dort als Berater betätigt zu haben. Auf seine Veranlassung soll ein Unternehmer aus der Lüneburger Heide über eine Scheinfirma Rechnungen an den TBV in Höhe von 75 000 Euro gestellt haben. Ebenso soll dieser Mittelsmann zum Schein eine Telefonanlage, die es nie gab, verkauft haben, für die vom TBV monatliche Leasingraten von bis zu 2000 Euro gezahlt wurden.

Der damalige TBV-Geschäftsführer soll die Zahlungen jeweils veranlasst haben. Er hatte bereits 2015 einen Strafbefehl über 14 400 Euro wegen Untreue akzeptiert. Der Angeklagte schwieg zunächst zu den Vorwürfen. Der Prozess ist noch auf zwei weitere Tage angesetzt.

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