Kriminalität - Dessau-Roßlau:Mordprozess: Rentner verschleppt, misshandelt und getötet

Dessau-Roßlau
Eine Statue der Justitia hält eine Waage in ihrer Hand. Foto: David-Wolfgang Ebener/dpa/Symbolbild (Foto: dpa)

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Dessau-Roßlau (dpa/sa) - Am Landgericht Dessau-Roßlau muss sich von Mittwoch (09.00 Uhr) an ein 54-Jähriger verantworten, der einen Rentner verschleppt, misshandelt und getötet haben soll. Der 77-Jährige war am 28. Januar 2019 tot, die Füße mit einem Netz gefesselt, in einem entlegenen Wassergraben gefunden worden. Nach umfangreichen Ermittlungen wurde der nun Angeklagte etwa 14 Monate später im März 2020 inhaftiert. Er bestreitet die Tat, wie das Landgericht mitteilte.

Die Staatsanwaltschaft geht den Angaben zufolge davon aus, dass der Angeklagte aus einem Ortsteil von Jessen sein Opfer am 27. Januar 2019 in Zahna zufällig traf, als der 77-Jährige mit seinem Hund unterwegs war. Es soll zum Streit gekommen sein. Laut Anklage stieß der Beschuldigte den Senior auf die Ladefläche seines Transporters und fuhr mit diesem zu seinem Grundstück, wo er ihn festhielt und ihm massive Verletzungen zufügte. In der darauffolgenden Nacht soll der Angeklagte das Opfer nach Zahna zurückgebracht und in dem entlegenen Wassergraben zurückgelassen haben.

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass Rachegelüste den Angeklagten zu der Tat getrieben haben könnten. Der Getötete hatte früher als Zeuge in einem Verfahren gegen den 54-Jährigen ausgesagt. Auch die Verdeckung der vorangegangenen Freiheitsberaubung und Körperverletzung seien ein Motiv für den Mord.

Für den Prozess sind zunächst zehn Verhandlungstage bis Anfang November angesetzt.

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