Kriminalität - Bremen:Reichskriegsfahnen in Bremen verboten: 1000 Euro Strafe

Bremen
Reichskriegsflagge bei einer Demonstration. Foto: Kay Nietfeld/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Bremen (dpa/lni) - Im Bundesland Bremen wird das Zeigen von Reichskriegsfahnen und Reichsfahnen verboten. Der Erlass der Bremer Innenbehörde gilt von Montag an, teilte die Behörde am Freitag mit. Vom Gesetzgeber verboten ist bisher nur die mit dem Hakenkreuz versehene Reichsfahne von 1935 - 1945. Reichskriegsflaggen, die immer mehr als Symbol rechter Gruppierungen benutzt werden, sind davon ausgeschlossen. Bremens Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) will diese Regelungslücke schließen: "Es war an der Zeit zu handeln. Die Flaggen können jetzt auf Grundlage des Erlasses von der Polizei in Bremen und Bremerhaven konfisziert und die Eigentümer und Eigentümerinnen mit einem Bußgeld bis zu 1000 Euro belegt werden."

Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) begrüßt die Initiative des Innensenators. "Die optische Inbesitznahme des öffentlichen Raumes mit Symbolen nationalsozialistischer Anschauungen dürfen wir nicht weiter hinnehmen." Auch der Bremerhavener Oberbürgermeister Melf Grantz unterstützt den Erlass. Jüngst hatte das Aktionsbündnis "Bremerhaven bleibt bunt" in einem offenen Brief darauf hingewiesen, dass die Flaggen vermehrt in Parzellen und auf Balkonen in unterschiedlichen Stadtteilen auftauchten. In den Fokus der Öffentlichkeit gerieten die Fahnen zuletzt Ende August, als Demonstranten die Treppe des Reichstagsgebäudes in Berlin besetzten.

Reichskriegsflaggen im Sinne des Bremer Erlasses sind die Kriegsflagge des Norddeutschen Bundes/Deutschen Reiches von 1867 bis 1921, des Deutschen Reiches von 1922 bis 1933, des Deutschen Reiches von 1933 bis 1935 und die Reichsflagge ab 1892 bzw. Flagge des "Dritten Reichs" von 1933 bis 1935, wenn eine konkrete Provokationswirkung im Einzelfall besteht.

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