Süddeutsche Zeitung

Kriminalität:Bonn: Polizei fahndet nach drei Männern, die 17-Jährigen zu Tode prügelten

Lesezeit: 1 min

Der Jugendliche wurde am vergangenen Wochenende auf dem Heimweg brutal attackiert. Jetzt ist er seinen Verletzungen erlegen. Erste Hinweise auf die Täter gibt es bereits.

Ein 17-Jähriger ist wenige Tage nach einem brutalen Prügel-Angriff in Bonn gestorben. Er sei in der Nacht zum Freitag im Krankenhaus seinen schweren Verletzungen erlegen, teilte die Polizei mit. Inzwischen gibt es erste Hinweise auf die Täter. Details will die Polizei aber aus ermittlungstaktischen Gründen nicht nennen.

Der Jugendliche war am vergangenen Samstag kurz nach Mitternacht mit Freunden auf dem Heimweg, als er in Bad Godesberg auf eine Gruppe junger Männer traf. Drei von ihnen sprachen den Jugendlichen an und schlugen ihn dann unmittelbar nieder. Auch als er am Boden lag, prügelten und traten sie weiter auf ihn ein. Von den Tätern fehlt bislang jede Spur.

Der 17-Jährige musste von einem Notarzt reanimiert werden und befand sich seither in Lebensgefahr. Auch die beiden Begleiter des Jungen wurden von den Unbekannten angegriffen. Erst als weitere Zeugen zur Hilfe kamen, ließen die Täter von ihren Opfern ab und flüchteten.

In der Nähe des Tatorts verteilte die Polizei Flugblätter mit Fahndungsaufrufen an Passanten verteilt. Die Staatsanwaltschaft hat für Hinweise, die zu den Tätern führen, eine Belohnung von 3000 Euro ausgesetzt.

Die Polizei hat eine Beschreibung der drei Tatverdächtigen herausgegeben, die der Bonner Generalanzeiger veröffentlicht hat. In sozialen Netzwerken soll diese dem Bericht zufolge heftige Diskussionen ausgelöst haben. Darum, ob das Attribut "brauner Hauttyp", das in einer der Täterbeschreibungen enthalten ist, nahe lege, dass die Schläger einen Migrationshintergrund haben müssten. Darüber hat die Polizei jedoch noch keine genauen Erkenntnisse.

Für Samstag sind zwei Demonstrationen in Bad Godesberg angemeldet. Das Bündnis "Bonn stellt sich quer" will gegen eine rechtsgerichtete Kundgebung protestieren, zu der nach Polizeiangaben 150 Teilnehmer angemeldet sind. Die Rechtsextremen wollten die Gewalttat an dem 17-Jährigen für ihre Zwecke instrumentalisieren, kritisierte das Bündnis.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.2992847
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
dpa
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.