Kriminalität - Berlin:Brandanschläge auf Autos von Thyssenkrupp: Bekennerschreiben

Berlin
Das ThyssenKrupp Logo. Foto: Marcel Kusch/dpa/Archiv (Foto: dpa)

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Berlin (dpa/bb) - Auf drei Autos eines Stahlkonzerns sind in Berlin vermutlich von Linksextremisten Brandanschläge verübt worden. In der Nacht zu Freitag wurden die Autos fast gleichzeitig in verschiedenen Stadtteilen angezündet, wie die Polizei mitteilte. Bereits in der Vergangenheit wurden mehrfach Autos dieser Firma zerstört. Auf einer linksradikalen Internetseite veröffentlichten anonyme Autoren ein mutmaßliches Bekennerschreiben. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) forderte harte Gegenmaßnahmen.

Die Täter gingen offenbar koordiniert vor. Die Autos mit der Aufschrift Thyssenkrupp gingen zwischen 2.00 Uhr und 2.20 Uhr in der Genter Straße in Wedding, in der Alexandrinenstraße in Kreuzberg und der Hübnerstraße in Friedrichshain in Flammen auf. Weitere Autos, die in der Nähe standen, wurden ebenfalls beschädigt. Der für politisch motivierte Taten zuständige Staatsschutz der Kriminalpolizei ermittelt.

Im Internet bekannten sich Autoren zu einem Anschlag auf eine "Rüstungsfirma" als Solidaritätserklärung mit dem kurdischen Kampf gegen die türkische Armee in Syrien. Außerdem sende man damit ein Zeichen an die Bewohner der Liebigstraße 34 in Friedrichshain. Über eine Räumungsklage gegen die Bewohner in dem früher besetzten Haus wurde am Donnerstag vor Gericht verhandelt.

Zuvor hatten unbekannte Täter das Auto eines beteiligten Anwalts und Fensterscheiben eines Politikerbüros zerstört. Im Berliner Abgeordnetenhaus warfen am Donnerstag linke Demonstranten während einer laufenden Debatte Konfetti von der Besuchertribüne in den Plenarsaal und riefen "Liebig bleibt".

Am Freitagabend wollten linke und linksradikale Demonstranten in Berlin-Friedrichshain protestieren. Dabei geht es nach den Ankündigungen um einen Polizeieinsatz, bei dem vor einer Woche eine Frau erschossen wurde, sowie um einen internationalen Polizeikongress in der kommenden Woche. Das Motto der Demonstration lautete "Wir bleiben gefährlich. Den Polizeistaat entsichern". Angemeldet waren bei der Polizei 100 Teilnehmer.

Der GdP-Landesvorsitzende Norbert Cioma kritisierte: "Berlin bietet diesen Chaoten seit Jahren eine Bühne, auf der sie sich immer wieder austoben können." Diese Szene wolle die Institutionen des Rechtsstaates immer wieder aufs Neue bloßzustellen. "Die Verantwortlichen müssen entscheiden, ob sie sich weiterhin mit Konfetti berieseln lassen wollen, während Fahrzeuge demoliert oder abgebrannt und Menschen beworfen werden oder man endlich mal die Regie übernimmt und dem Ganzen ein Ende setzt."

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