Spätestens seit sie 2005 den Kinofilm "Madagascar" gesehen haben, in dem das Zebra Marty und der Löwe Alex zusammen mit weiteren Tieren aus dem New Yorker Zoo entwischen, haben die Menschen eine klare Vorstellung davon, wie abenteuerlich so ein Zoo-Ausbruch sein kann: Tiere, die auf wilder Fahrt die Welt erkunden und den vegetarischen Lifestyle für sich entdecken.
Ganz so aufregend ist es dann wohl doch nicht im echten Leben. Nun gut, vielleicht liegt es auch an der Tierart, die in diesem Falle versucht hat, sich zu befreien: ein Panda, der im Kopenhagener Zoo lebt. Und Pandas, das ist allgemein bekannt, sind nicht gerade die agilsten und zielstrebigsten Tiere in der Familie der Bären. Dennoch, der sieben Jahre alte "Xing Er", hat es geschafft und ist aus seinem Gehege entwichen. Dafür sei er am Montag eine "Metallstange, die mit drei Reihen elektrischer Drähte versehen ist" hinaufgeklettert und dann nach draußen gekrabbelt, wie Zoosprecher Bengt Holst mitteilte.
Die Mitarbeiter des Zoos konnten den Ausbruch des Bären, der seit etwa einem Jahr in Kopenhagen lebt, später auf einer Überwachungskamera nachverfolgen. Nach gelungener Mission habe Xing Er den Tierpark erkundet. Klar, wer würde nicht mal wissen wollen, was die anderen Tiere so treiben. Allerdings wurde der Bär noch vor der morgendlichen Öffnung des Zoos wieder eingefangen. Betäubt wurde er dabei mit einem Pfeil - das ist dann fast schon wieder ähnlich spektakulär wie im Film.
Nun ist Xing Er wieder sicher und unverletzt bei seiner Partnerin Mao Sun untergebracht. In sein Außengehege darf er allerdings erst wieder, wenn die Anlage besser gesichert worden ist.