Konklave:Wahl des Papstes beginnt kommenden Dienstag

Der Termin für das Konklave steht fest: 115 Kardinäle wählen ab Dienstag einen neuen Papst. Mit offenem Ende. Bis sich eine Zweidrittelmehrheit für ein neues Oberhaupt der katholischen Kirche entschieden hat.

Die Wahl des Nachfolgers von Papst Benedikt XVI. beginnt am kommenden Dienstag. Das haben die in Rom versammelten Kardinäle entschieden, wie der Vatikan am Freitagabend mitteilte. In dem Konklave bestimmen 115 Papstwähler einen Nachfolger für den zurückgetretenen Benedikt XVI., die bei dessen Rücktritt jünger als 80 Jahre waren und damit wahlberechtigt sind. Sie alle sind inzwischen im Vatikan eingetroffen.

Am Dienstagvormittag feiern die Kardinäle zunächst eine Messe im Petersdom, nachmittags beginnen sie das Konklave in der Sixtinischen Kapelle, teilte der Vatikan weiter mit. Wie lange das Konklave dauern wird, hängt von der Zahl der erforderlichen Wahlgänge ab. Der Papst muss mit Zweidrittelmehrheit gewählt werden.

An den seit Montag tagenden sogenannten Generalkongregationen zur Vorbereitung der Papstwahl nahmen zuletzt mehr als 150 Kardinäle teil, also auch Dutzende ältere. Sie akzeptierten am Freitag in ihrer siebten Generalkongregation die Absagen zweier wahlberechtigter Kardinäle für das Konklave. Aus gesundheitlichen Gründen hatte der 78-jährige Indonesier Julius Riyadi Darmaatmadja abgesagt. Angesichts von Vorwürfen sexueller Belästigung entschied sich zudem der 74 Jahre alte Brite Keith O'Brien gegen eine Teilnahme.

Von deutscher Seite sind die Kurienkardinäle Paul Josef Cordes, 78 Jahre alt, und Walter Kasper, seit dem 5. März 80 Jahre alt und beim Rücktritt Benedikts XVI. noch unterhalb der Altersgrenze, wahlberechtigt. Dazu kommen der 76-jährige Mainzer Bischof Karl Lehmann sowie die Erzbischöfe von München, Köln und Berlin, Reinhard Marx, Joachim Meisner und Rainer Maria Woelki.

In den Medien gingen unterdessen die Spekulationen über den neuen Pontifex der katholischen Kirche weiter. Am Freitag wurden vor allem der Mailänder Erzbischof Angelo Scola und der brasilianische Kardinal Odilo Pedro Scherer als Favoriten genannt. Zu den spannenden Fragen gehört auch, ob das nächste Oberhaupt der weltweit knapp 1,2 Milliarden Gläubigen wieder aus Europa kommt oder ein Kardinal aus Nordamerika oder aus der südlichen Hemisphäre auf den Stuhl Petri gewählt wird.

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