Süddeutsche Zeitung

Kolumbien:Taucher nach 48 Stunden aus dem Pazifik gerettet

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Sie trieben hilflos im Ozean, wurden von Haien und Quallen bedroht: Zwei kolumbianische Taucher haben 48 Stunden im Meer um ihr Leben gekämpft - und wurden schließlich gerettet.

Jorge Morales und Darío Rodríguez waren vergangene Woche mit drei weiteren Männern zu einem Ausflug zur Insel Malpelo aufgebrochen, die als kolumbianisches Taucherparadies vor allem für die Beobachtung von Haien gilt. Die Strömung riss die Tauchergruppe auseinander und trieb Rodriguez und Morales auf das offene Meer hinaus. Das Schlimmste dort draußen seien die Quallen gewesen, sagte Morales bei einer Pressekonferenz an diesem Mittwoch. "Sie haben uns angegriffen. Was für ein Schmerz!"

Zwei weitere Taucher werden noch immer vermisst

Auch der Anbruch der ersten Nacht sei ein besonders schwieriger Moment gewesen. Sie hätten erkannt, dass sie nur zusammen überleben könnten, sagte Morales. Also hätten sie sich mit einem Strick aneinander gebunden und gegenseitig gewärmt. "Die Gedanken an unsere Familien haben unsere Hoffnung aufrecht erhalten", sagte Morales.

Der zweite Tag sei dann wie im Delirium vorbeigegangen. Die Sonne habe ihre Gesichter verbrannt, sie hätten vor Kälte und Erschöpfung gezittert, berichteten die Taucher. Die Rettung kam schließlich in Form eines Flugzeug, das zur Suche nach den Vermissten losgeschickt worden war. Die Piloten alarmierten ein Boot, das die beiden Abgetriebenen aus dem Meer fischte.

Zwei weitere Taucher aus der Gruppe, die ebenfalls von der Strömung fortgerissen wurden, werden noch immer vermisst. Morales und Rodriguez blieben vier Tage an Bord ihres Rettungsbootes, um sich zu erholen und der Besatzung bei der Suche nach den beiden Verschollenen zu helfen. Bislang leider ohne Erfolg. Ein fünfter Taucher der Gruppe, der aus Australien stammte, war bereits am vergangenen Donnerstag gerettet worden.

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sz.de/AFP
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