Süddeutsche Zeitung

Kolumbien:Kokain in falschem Babybauch entdeckt

Angeblich im siebten Monat schwanger, will eine Kanadierin unter einer Bauch-Attrappe aus Latex zwei Kilo Kokain von Kolumbien in ihre Heimat schmuggeln. Doch die freundliche Frage einer Polizistin brachte die Frau aus dem Konzept.

Es ist eine gängige Methode unter Drogenschmugglern, das illegale Gut im eigenen Körper zu transportieren. Nicht ganz so weit, wie mit Rauschgift gefüllte Kondome hinunter zu würgen, ging eine Kanadierin am Flughafen von Bogotá: Sie versteckte unter einem falschen Babybauch zwei Kilogramm Kokain.

Wie die britische BBC berichtet, entdeckten die Behörden der kolumbianischen Hauptstadt die Schmuggelware, als eine Polizistin die 28 Jahre alte Sozialarbeiterin ansprach, kurz bevor diese ein Flugzeug ins kanadische Toronto betrat. Die Beamtin fragte die Touristin, in welchem Monat der Schwangerschaft sie sei. Der Frau "gefiel die Frage nicht", zitiert die BBC den Vize-Direktor von Kolumbiens Anti-Drogen-Polizei. "Instinktiv berührte die Ermittlerin sanft den Bauch der Dame und bemerkte, dass er zu hart und zu kalt war."

Statt einem Bauch im siebten Schwangerschaftsmonat entdeckten die Behörden bei der anschließenden Leibesvisitation eine Latexattrappe - und darunter zwei Beutel mit Kokain im Wert von etwa 60.000 Dollar.

Der kanadischen Sozialarbeiterin soll nun wegen des Besitzes und Schmuggels von Rauschgift der Prozess gemacht werden. Bei einer Verurteilung drohen ihr bis zu acht Jahre Gefängnis.

Kolumbien gehört zu den Staaten, in denen weltweit die meisten Drogen produziert werden. Im vergangenen Jahr wurden dort nach Schätzung der Vereinten Nationen mehr als 300 Tonnen Kokain hergestellt.

Lesetipp: In der heutigen Ausgabe der Süddeutschen Zeitung berichtet SZ-Korrespondent Peter Burghardt vom Flughafen Buenos Aires, wo Ärzte Drogenschmugglern ihre gefährliche Ware aus dem Körper operieren.

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