Kohlebergwerk:Mindestens 35 Tote nach Grubenunglück in Iran

Lesezeit: 1 Min.

  • Durch eine Gasexplosion in der iranischen Provinz Golestan ist es zu einem schweren Grubenunglück gekommen.
  • Dutzende Bergarbeiter wurden in einem Stollen verschüttet, 32 von ihnen saßen längere Zeit fest.
  • Mindestens 21 weitere Männer starben, als sie den verschütteten Arbeitern zu Hilfe kommen wollten.

Nach einem Unglück in einem iranischen Kohlebergwerk sind mindestens 35 Menschen ums Leben gekommen. Dutzende Arbeiter sitzen in der Mine verschüttet.

In dem Bergwerk nahe Asad Schahr nahe der Provinz Golestan hatte es am Mittwochabend aus ungeklärten Gründen eine Gasexplosion gegeben, bei der ein Teil eines rund tausend Meter langen Stollens einstürzte. Die meisten der eingeschlossenen Arbeiter konnte rasch gerettet und in umliegende Krankenhäuser gebracht werden, 32 Männer saßen längere Zeit hinter dem Geröll fest, wie iranische Nachrichtenagenturen meldeten.

Zu wenig Sauerstoff in den Stollen - weitere Explosion befürchtet

Alle Rettungskräfte der Provinz Golestan wurden mobilisiert, um den Stollen auszuräumen und einen seitlichen Rettungstunnel zu den Arbeitern zu graben. Dem Provinzgouverneur Hassan Sadeglu zufolge pumpten die Einsatzkräfte auch Sauerstoff in den Stollen. Durch die hohe Konzentration von Kohlenmonoxid wurde eine weitere Explosion befürchtet, zudem hatten auch die Helfer im Einsatz gefährlich wenig Sauerstoff.

Rettungskräfte bargen am Mittwochabend 21 Leichen, bei denen es sich nach Angaben des Bergbauindustriellen Resa Bahrami nicht um die verschütteten Kumpel handelte. Vielmehr seien es andere Arbeiter, die zur Rettung ihrer Kollegen in den Stollen gestiegen waren. Am Donnerstag meldeten iranische Nachrichtenagenturen übereinstimmend, dass die Zahl der Toten auf mindestens 35 gestiegen sei.

Irans Präsident Hassan Ruhani, der bei der Wahl in zwei Wochen um eine zweite Amtszeit kandidiert, schickte Arbeitsminister Ali Rabii zur Unglücksstelle. Der iranische Vizepräsident Eschak Dschahangiri sprach den Angehörigen der Opfer sein Beileid aus und beauftragte Industrieminister Mohammed Resa Nemazadeh, die Unglücksursache zu untersuchen. Das Unglück könnte Ruhani politisch schaden: Seine Gegner werfen ihm vor, nicht genügend für die ärmeren Bevölkerungsschichten zu tun.

© SZ.de/dpa/AFP/ees - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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