Süddeutsche Zeitung

Köln: Stadtarchiv eingestürzt:Trümmerberg in der Südstadt

Chaos in der Kölner Südstadt: Nach dem Einsturz des historischen Stadtarchivs versucht die Feuerwehr, die Unglücksstelle zu stabilisieren. Die Bilder.

Chaos in der Kölner Südstadt: Nach dem Einsturz des historischen Stadtarchivs versucht die Feuerwehr, die Unglücksstelle zu stabilisieren. Die Bilder.Feuerwehrspezialisten untersuchen am Donnerstag die Trümmer eines zerstörten Hauses. Die Suche nach zwei vermissten Männern wird voraussichtlich gegen Abend aufgenommen. Das teilte die Stadtverwaltung am Donnerstagmorgen mit. Die Sicherungsarbeiten am Erdkrater seien schneller als gedacht vorangegangen.Foto: AP

Ein Bagger hebt eine Plastikplane über die Trümmer des Historischen Stadtarchivs: Das "Historische Gedächtnis" des Rheinlands liegt unter den Gebäudeteilen begraben. An der Unfallstelle regnet es, von unten drückt Grundwasser nach oben: Wieviel von den mit 400 Millionen Euro bezifferten kulturellen Schätzen gerettet werden können, ist am zweiten Tag nach der Katastrophe unklar.Foto: ddp

In der Nacht wurden hunderte Tonnen Beton verfüllt: Am frühen Morgen konnte die Feuerwehr damit beginnen, zunächst die Überreste der zerstörten benachbarten Häuser abzutragen.Foto: ddp

Aller Wahrscheinlichkeit nach ist der Bau für die Kölner Nord-Süd Stadtbahn für das Unglück verantwortlich. Die Suche nach Schuldigen hat begonnen, auch bei der Staatsanwaltschaft wird ermittelt - noch gegen Unbekannt.Foto: ddp

Obwohl der Bau der Kölner U-Bahn möglicherweise die Ursache für den Einsturz des Stadtarchivs ist, hat sich Oberbürgermeister Fritz Schramma (CDU) für eine Fertigstellung ausgesprochen. "Am Ende muss die U-Bahn so fertiggestellt werden, wie sie geplant war", sagte Schramma am Donnerstag an der Unglücksstelle, die er mit NRW-Ministerpräsidenten Jürgen Rüttgers (CDU) besuchte. Schramma plädierte er für eine "temporäre Atempause". Die Kölner Verkehrsbetriebe und die Bauunternehmen müssten den Bau nun erst einmal unterbrechen und alle Gefahrenpunkte noch einmal durchgehen. Die KVB und die Bauunternehmen müssten hier unverzüglich tätig werden, da die Bevölkerung verständlicherweise beunruhigt sei, mahnte Schramma.Jürgen Rüttgers kündigte an, dass die Landesbehörden zusammen mit den Kommunen die Sicherheit sämtlicher Archive untersuchen würden. Es gebe eine "Verpflichtung gegenüber der nächsten Generation, das kulturelle Erbe, das wir übernommen haben, zu erhalten", sagte Rüttgers.Foto: ddp

Kurz nach dem Einsturz machte ein Schüler der Kaiserin-Augusta-Schule eine Foto des Historischen Archivs der Stadt. Eine andere Schule musste nach dem Einsturz nun auch abgestützt werden: Es handelte sich um das der Unglückstelle gegenüberliegende Friedrich-Wilhelm-Gymnasium, dessen Vorderfront sich im Laufe der Nacht um zwei Millimeter nach vorne bewegt habe.Foto: ddp

Weitere Abrissarbeiten werden den ganzen Donnerstag vollführt: Die Lage bleibt auch für die Helfer gefährlich.Laut Feuerwehr können dagegen im Laufe des Tages die Bewohner des evakuierten Altenheims in ihre Wohnungen zurückkehren. Dies gelte auch für Anwohner in der benachbarten Georgstraße.Foto: dpa

Blick in eine benachbarte Wohnung des historischen Stadtarchivs in Köln: Die Bergungsarbeiten der Feuerwehr dauern seit zwei Tagen an - schweres Gerät ist kaum einsetzbar. Viele Gebäude sind weiterhin einsturzgefährdet.Foto: AP

In der Nacht nach dem Unglück versuchten die Rettungskräfte, die Überreste des Archivs zu stabilisieren.Foto: dpa

Mit dem Kölner Dom im Hintergrund ist in der Nacht die Einsturzstelle zu sehen.Foto: dpa

Betonmischer stehen in einer Schlange vor der Unglücksstelle. In der ersten Nacht wurde diese mit rund 300 Tonnen Beton gesichtert - bis zum Donnerstag wurden nach Angaben der Stadt insgesamt 1600 Tonnen Beton verfüllt.Foto: ddp

Polizei und Feuerwehr lösten am Dienstag in Köln Katastrophenalarm aus. 180 Einsatzkräfte der Feuerwehr durchsuchten die Trümmer des Historischen Stadtarchivs in der Kölner Südstadt. Kurz vor dem Einsturz seien die Mitarbeiter aufgefordert worden, das Gebäude zu verlassen.Foto: AP

Neben dem Historischen Stadtarchiv brachen auch zwei mehrgeschossige Nebengebäude ein. Ein Mann steht in den Trümmern seiner Wohnung und telefoniert.Foto: dpa

"Das sieht hier aus wie am 11. September", schilderte die Kioskbesitzerin Paraskevi Oustampasiadi. Zuerst habe sie eine riesige Staubwolke gesehen, die komplette Kreuzung sei in dunklen Nebel gehüllt gewesen. "Es war furchtbar", sagt der 18-jährige Mustafa Göresme.Foto: dpa

Mehrere Autos wurden unter den Trümmern begraben. Die bange Frage: Gab es Tote?Foto: dpa

Szenen wie aus einem Krieg im Severinsviertel in Köln: Neben dem Historischen Stadtarchiv sind auch noch andere Häuser in sich zusammengebrochen.Foto: dpa

Die mehrgeschossigen Häuser seien auf einer etwa 30 Meter breiten Front an einer Hauptstraße in weiten Teilen kollabiert, sagte der Direktor der Kölner Berufsfeuerwehr, Stephan Neuhoff.Foto: dpa

Die Polizei sperrte die Unglücksstelle weiträumig ab. Dutzende Krankenwagen fahren vor.Foto: ddp

Das Historische Archiv war eines der größten kommunalen Archive Deutschlands. HIer lagerten Originaldokumente aus über 1000 Jahren Geschichte der Stadt Köln und des rheinischen Umlands. Auch die Schulzeugnisse der Bürgerinnen und Bürger wurden hier verwahrt.Foto: dpa

Die Trümmer stürzten auf die Straße und auf eine nahe gelegene U-Bahn-Baustelle, sagte ein Sprecher der Feuerwehr. Die Decke der U-Bahn-Baustelle sei eingebrochen. Ob der Einsturz durch den U-Bahn-Bau ausgelöst wurde, war zunächst unklar.Foto: dpa

Erst von oben wird das gesamte Ausmaß der Zerstörung deutlich.Foto: dpa

Feuerwehrleute suchen in den Trümmern nach Vermisste. Mehrere Leichtverletzte seien ihnen nach dem Unglück entgegengekommen, sagte ein Sprecher.Foto: ddp

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.481000
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
N/A
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.