Koblenz (dpa/lrs) - Zwei Jahre nach der grausamen Enthauptung eines Obdachlosen in Koblenz gibt das Verbrechen immer noch Rätsel auf. Der Mord an Gerd Michael Straten am 23. März 2018 hat die Rhein-Mosel-Stadt aufgewühlt. Es gebe weiterhin keine heiße Spur, sagte der Koblenzer Polizeisprecher Friedhelm Georg der Deutschen Presse-Agentur. Rund 1800 Hinweise und Spuren seien erfasst und in der Folge etwa 8900 Menschen überprüft worden. Noch immer gingen vereinzelt neue Hinweise aus der Bevölkerung ein.
Nach wie vor seien zwei Ermittler überwiegend nur mit diesem Fall beschäftigt. „Derzeit werden circa 70 Spuren und Hinweise überprüft“, sagte Georg. Auch die Belohnung in Höhe von 25 000 Euro, die die Staatsanwaltschaft ausgelobt hat, kann es noch für Hinweise zur Aufklärung des Falls geben. Polizeisprecher Georg erklärte, es sei nicht auszuschließen, dass der Täter irgendwann jemandem von dem Mord erzähle, vielleicht auch ohne sich als verantwortlich dafür zu erkennen zu geben. Möglich sei ebenso, dass DNA-Spuren nach langer Zeit den Täter überführen könnten.
Straten war am 23. März 2018 tot auf dem Koblenzer Hauptfriedhof gefunden worden, sein Kopf war abgetrennt. Der 59-Jährige hatte in der Rhein-Mosel-Stadt mit Kunst gehandelt, Ende der 1990er Jahre aber sein Geschäft schließen müssen. Straten lebte schließlich jahrelang auf dem Hauptfriedhof. Er soll häufig eine Bibliothek besucht, kaum Alkohol getrunken und keineswegs dem oft verbreiteten Klischee von Obdachlosen entsprochen haben. Auf Facebook gibt es immer noch eine aktive Gedenkseite mit Kommentaren für Straten.